Ein Interview enthält eine asymmetrische Kommunikation: Der Interviewer fragt, gibt seine Einschätzung und Sicht der Dinge jedoch nicht bekannt, der Befragte antwortet
In der Bundesrepublik werden viele Untersuchungen in den Sozialwissenschaften, in der Psychologie oder der Marktforschung nach wie vor mithilfe von persönlich-mündlichen Interviews umgesetzt
In der quantitativen Face-to-Face-Befragung lesen die Interviewer die Fragen von einem Papierfragebogen oder Computerbildschirm ab und zeichnen die Antworten der Befragten auf
Während der standardisierte Fragebogen bei der quantitativen Forschung das zentrale „Scharnier“ zwischen Theorie und Empirie verkörpert, stellt bei qualitativen Interviews der Leitfaden das zentrale Steuerungsinstrument dar
Beim standardisierten mündlichen Interview sind die einzelnen Elemente vollumfänglich vorgegeben, einschließlich Wortlaut der Fragen, Antwortvorgaben und Verhalten des Interviewers
Abweichungen von der Standardisierung, wie das Auslassen von Fragen oder eine andere Reihenfolge, beeinträchtigen die Vergleichbarkeit der Interviews und die Qualität der Untersuchungsergebnisse
Standardisierte Befragungen werden bei großen Stichproben oder für Aussagen über die Bevölkerung oder Teilgruppen verwendet, z.B., Umweltbewusstsein, Konsumverhalten, politische Einstellungen
Der Interviewer gibt die Antworten der Befragten direkt in einen Laptop ein bzw. der Befragte beantwortet die auf dem Bildschirm gestellten Fragen selbst - mittels eines elektronischen Stiftes