Gesamtbewertung eines Objekts (Sachverhalte, Menschen, Gruppen und andere Arten von Objekten unserer sozialen Welt), die auf kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Informationen beruht
Jeder Stimulus (Reiz), der auf einen Positivitätsdimension bewertet werden kann, kann als Einstellungsobjekt eingeschätzt werden
Unterscheidungsarten von Einstellungen
Valenz (positiv bis negativ)
Stärke (schwach bis stark)
Kognitive Komponente
Überzeugungen, Gedanken, Merkmale
Affektive Komponente
Emotionen, Gefühle
Verhaltensbezogene Komponente
Verhaltensweisen, die mit dem Einstellungsobjekt verbunden sind
Erwartung-mal-Wert-Modell
1. Erwartung (subjektive Wahrscheinlichkeit, dass das Objekt die Eigenschaft hat)
2. Wert (Bewertung im Hinblick auf die Eigenschaft)
Einstellung = Erwartung*Wert + Erwartung*Wert
Fitnessstudio besuchen
Nützlich für die körperliche Betätigung (Erwartung: .9; Wert: +3)
Gute Gelegenheit Zeit mit Freunden zu verbringen (Erwartung: .7; Wert: +2)
Emotionale Verknüpfungen zu einem bestimmten Objekt der Einstellung
Evaluative Konditionierung
Veränderung der Stimulusbewertung, durch das wiederholte Auftreten mit einem anderen, positiven oder negativen Stimulus
Bloße Darbietung (Mere Exposure Effect)
Zunahme an positiver Bewertung eines Objekts als Effekt von dessen wiederholter, unverstärkter Darbietung
Frühere (sowie gegenwärtige und antizipierte) Verhaltensweisen
Können mit einem Einstellungsobjekt verbunden sein
Einstellung wird aus früherem Verhalten erschlossen
Hierbei spielt die Selbstwahrnehmungstheorie eine bedeutende Rolle, da wir aus früheren Verhaltensweisen Rückschlüsse auf innere Zustände ziehen
Einstellung wird aus früherem Verhalten erschlossen
Ich habe eine negative Einstellung gegenüber Sport Autos, da ich die fehlende Geschwindigkeitsbegrenzung schwachsinnig finde
Ich habe eine positive Einstellung zum Veganismus, da ich Haustiere habe
Verhaltensweisen können auch starke Einstellungen beeinflussen
Manchmal ändern Personen ihre Einstellung, um eine Übereinstimmung mit ihrem Verhalten zu finden
Verhaltensweisen können auch starke Einstellungen beeinflussen
Wir überzeugen uns selbst davon, dass exzessiver Alkoholkonsum normal ist, obwohl wir wissen, dass es ungesund ist, weil wir uns mit unseren Freunden nur zum Trinken treffen
Verhaltensweisen können Einstellungen auch direkt beeinflussen
Beeinflussung der Einstellung erfolgt ohne bewusste Bewertungsprozesse des Verhaltens
Verhaltensweisen können Einstellungen auch direkt beeinflussen
Beim Kopfnicken stimmten die VP der Botschaft eher zu als beim Kopfschütteln
Objektbezogene Unterschiede
Einstellungen basieren eher auf Affekt bezüglich des Einstellungsobjekts, manche beruhen stärker auf kognitiven Verhaltensinformationen
Interindividuelle Unterschiede
Tendenz, einiger Menschen Einstellungen auf der Grundlage von Affekten oder Kognition zu entwickeln
Einschätzungsfunktion
Einstellungen als energiesparende Hilfsmittel zur Einschätzung von Objekten
Utilitaristische (instrumentelle) Funktion
Einstellungen tragen dazu bei, Belohnungen zu maximieren und Kosten zu minimieren
Soziale Anpassungsfunktion
Einstellungen tragen dazu bei, dass wir uns mit sympathischen anderen identifizieren
Wertausdrucksfunktion
Einstellungen tragen dazu bei, Wertvorstellungen zum Ausdruck zu bringen
Ich-Verteidigungsfunktion
Einstellungen tragen dazu bei, unser Selbstwertgefühl zu schützen
Prinzipiell sollte eine Korrespondenz zwischen Einstellung und Verhalten vorhanden sein, jedoch ist dies häufig nicht der Fall durch die kognitive Dissonanz
Bedingungen für die Vorhersage von Verhalten durch Einstellungen
Übereinstimmung zwischen Einstellungs- und Verhaltensmaßen
Verhaltensbereich (Leichtigkeit der Verhaltensumsetzung, erhöht die Korrelation)
Stärke der Einstellung (je stärker, desto höher die Korrelation)
Interindividuelle Unterschiede (Menschen, die ihr Verhalten stark überwachen zeigen eine hohe Korrelation, schwache Überwachung zeigt eine niedrige Korrelation)
Explizite Einstellungsmaße
Sagen durchdachtes Verhalten vor
Implizite Einstellungsmaße
Sagen automatisches Verhalten vor
Theorie des geplanten Verhaltens
Modell zur Vorhersage von Verhalten durch Einstellungen