Epithelien

Cards (32)

  • Studium der mikroskopischen Struktur von

    • Zellen = Zytologie
    • Gewebe = allgemeine Histologie
    • Organe = spezielle Histologie / mikroskopische Anatomie
  • Vier Grundgewebe
    • Epithelgewebe
    • Binde- und Stützgewebe
    • Nervengewebe
    • Muskelgewebe
  • Aspekte der Histologie
    • Zellen & Gewebe
    • Physiologische Abläufe
    • Pathophysiologie
    • Befunde
    • Diagnose
    • Prognose
  • Histologie ist sehr relevant für die tägliche klinische Arbeit
  • Allgemeine Informationen, die wir zur Beurteilung eines histologischen Präparates benötigen, sind: Größenangaben, Vergleich mit bekannten Strukturen, Färbung(en), Fixierung, Schnittrichtung, Mikroskopisches Verfahren
  • Dimensionen
    micro = 10^-6 m, nano = 10^-9 m, pico = 10^-12 m
  • Erstellung eines histologischen Schnittes
  • Färbungen
    • nativ
    • H&E
    • Azan
  • Hämatoxylin (H)

    Natürlicher Farbstoff, färbt saure (basophile) Strukturen blau
  • Eosin (E)

    Synthetischer saurer Farbstoff, färbt azidophile (basische) Strukturen rot
  • Azan-Färbung
    Färbt Bindegewebe blau, Chromatin rot, Muskelgewebe rötlich bis orange, Erythrozyten rot, Gliafasern rot, Schleim blau, Zellgranula gelb, rot oder blau
  • Elastika-Färbung
    Dient der Darstellung von elastischen Fasern
  • Immunhistochemie (IHC)

    Generierung eines Antikörpers gegen ein Protein, Fixierung des Gewebes, Antikörper-Antigen-Reaktion, Zugabe eines zweiten Antikörpers mit Enzym oder Farbstoff zur Färbung
  • Glykokalyx
    Zuckerreste der Membranproteine, Schutzfunktion, Zell-Zell-Interaktion, Zelladhäsion, immunogene Eigenschaft, bestimmt negative Oberflächenladung
  • Oberflächenstrukturen
    • Kinozilien
    • Mikrovilli
    • Stereozilien
    • Microplicae
    • Invaginationen
    • Caveolae
  • Kinozilien
    Beweglich, 5-20 mm lang, 0,25 mm dick, Frequenz 5-20 Hz, Schleim-/Flüssigkeitstransport, rhythmisch und metachron
  • Caveolae
    Omegaförmige Grübchen, Membraneinfaltungen, stabilisiert durch Caveolin, spezielle Lipide und Rezeptoren, ubiquitär (v.a. Endothel), Endozytose, auch Aufnahme von Viren
  • Kinozilien
    • Im respiratorischen Epithel, Tuba uterina, Ductuli efferentes (Nebenhoden), Ependym (ZNS), Spermien
    • A-B Mikrotubuli, B ist außen inkomplett, innen komplett, (-) Enden zum Kinetosom, (+) zur Spitze
    • Nexin im inneren Paar
    • Dyneinschwanz am A-Tubulus, Kopf mit ATPase Funktion, bindet reversibel am B-Tubulus des benach-barten Paars im Uhrzeigersinn und gleitet Richtung (-) Ende, d.h. Doubletten gleiten gegeneinander > Ver-biegung >läuft abwechselnd in jeder Hälfte der Zilie
    • Mutationen im DyneinImmotilität der Zilien
  • Basalkörperchen
    = Kinetosom, 9 + 2 Dynein
  • Mikrovilli
    • In Verdauungsorganen (Bürstensaum im Darm), proximale Nierentubuli, Plexus choroideus
    • Mit zentralen Aktinbündeln und bedeckender Plasmamembran
    • Stabilisiert und über Myosin I und Calmodulin an Zellmembran befestigt
    • Über Spektrin, Myosin, Intermediärfilamente-Zytokeratin am terminalen Netz verankert
    • Dicht stehend bis zu 3000/Zelle im Darm, von Glykokalyx bedeckt
  • Stereozilien
    • Im Nebenhodengang, Sinneszellen des Innenohrs
    • Dicht gepackte Aktinfilamente, Enzymbesatz
    • Resorption, Protonenpumpe (saures Milieu zur Hemmung der Spermatozoenmotilität)
    • Im Vestibularapparat ca. 60 mm lang, mit Kinozilien verbunden und in Gallertmasse verankert, Auslenkung der Bündel durch Bewegung der Gallerte
    • Im Corti-Organ des Innenohrs, Auslenkung führt zu Nervenimpuls
  • Basalmembran
    • Unter allen Epithelien, umhüllt Gliazellen, Fett- und Muskelzellen
    • Verankerung der Zellen, die auf ihr sitzen
    • Trennt Strukturen/Gewebe voneinander (bsp. Epithel und Bindegewebe, dennoch können Immunzellen von einem Kompartment in das andere gelangen)
    • Filterfunktion (Nierenglomeruli)
    • Wundheilung (Haut)
    • Aufrechterhaltung der epithelialen Polarität (überall)
  • Basallamina
    Nur ultrastrukturell erkennbar, nur an manchen Stellen, wo sie besonders dick ist (Augenlinse, Nierenglomerulus) oder wenn sie spezifisch angefärbt wird (IHC) sichtbar
  • Basalmembran
    Begriff der Lichtmikroskopie und beinhaltet mehr als die Basallamina
  • Basallamina
    • Lamina rara (= lucida) 10-50 nm, grenzt direkt an Plasmamembran, durchzogen von Adhäsionsmolekülen
    • Lamina densa 20-300 nm, meist 50 nm, Kollagen Typ IV und Laminin als molekulare Netze, Kollagen als Stabilisatoren, Laminin als Haftkomponente, beide Netze sind über Nidogen und Perlecan verknüpft, gewebstypische Kollagensubtypen und Proteglykane
    • Lamina fibroreticularis 0,2-1 mm, Viel Kollagen Typ III, Verdichtung durch retikuläre Fasern, geht unscharf in das Bindegewebe über, mechanische Verbindung zum Bindegewebe, Ankerfibrillen von L. densa zum Bindegewebe, öfters auch elastische Fasern (Haut)
  • MMPs (Matrix-Metallo-Proteasen) werden von Tumorzellen (Epitheltumoren) freigesetzt und verdauen die Basalmembran > Tumorzellen metastasieren (Malignität)
  • Carcinoma in situ der Cervix, d.h. die Tumorzellen haben die Basalmembran noch nicht durchtreten (nicht-invasiv) = Frühstadium (hier gefärbt für Ki-67 = Proliferationsmarker) und sind somit noch nicht in das Gefäßssystem eingedrungen
  • Bei der Trichrom-Färbung erscheinen die Zellkerne grün
  • Resorcin-Fuchsin dient vorwiegend zur Darstellung kollagener Fasern
  • Formalinfixierung von Geweben führt zur Quervernetzung von Proteinen
  • Die Basalmembran ist in Orcein-gefärbten Präparaten deutlich zu erkennen
  • Bei der Azan-Färbung tritt das Zytoplasma stark blau gefärbt hervor