Latein gw

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  • commentarius
    Eine Berichtsform, in der Feldherren oder hohe Beamte tatsachenbezogen Rechenschaft über ihre Tätigkeit gegenüber dem Senat ablegen mussten
  • Cäsar nutzte diese Gattung virtuos für seine Darstellung des Gallischen Krieges, sodass sein Bellum Gallicum kein Tatsachenbericht, sondern eine propagandistische Rechtfertigungsschrift ist, die den von ihm in Gallien geführten Krieg als gerechtfertigt (bellum iustum) erscheinen lässt
  • Erzählperspektive
    Perspektive, aus der eine Geschichte erzählt wird
  • Bellum Gallicum
    Werk von Cäsar
  • Wie Cäsar im Bellum Gallicum von sich selbst spricht

    1. Spricht in der dritten Person (mit zwei Ausnahmen)
    2. Versteckt sich hinter einem vermeintlich bescheidenen Er-Erzähler
  • Diese Erzählform
    • Soll den Eindruck von Objektivität verstärken
    • Schafft eine künstliche Distanz zwischen dem Protagonisten und seiner Selbstdarstellung
  • Er-Perspektive
    Verschleiert den wahren Erzähler
  • Durchgängige Er-Erzählung
    • Bewirkt eine stilistische Einheitlichkeit
    • Cäsar kann über seine eigenen Handlungen und über diejenigen seiner Offiziere und Stellvertreter berichten, ohne ständig zwischen der Ich- und Er-Form hin und herspringen zu müssen
  • Diese Erzähltechnik
    • Reduziert den Blickwinkel des Lesers auf einen (auktorialen) Erzähler, der sämtliche Aktivitäten aus der Vogelperspektive überblickt
    • Kritische Fragen nach den Informationsquellen treten in den Hintergrund
  • Theorie des gerechten Krieges
    Nach Cicero gilt ein Krieg dann als gerechtfertigt (bellum iustum), wenn er entweder aus einer Bündnisverpflichtung heraus, als Rettungsmaßnahme, aus einem Grund wie Rache oder zur Vertreibung von Feinden, mit einer Ankündigung und Kriegserklärung oder nach Aufforderung zur Rückgabe von Eigentum geführt wird
  • Bellum Gallicum
    Cäsars Kriegszüge in Gallien waren in erster Linie innenpolitisch motiviert: Adressat seines Werkes war die römische Senatsaristokratie. Die commentarii stellten Cäsar als umsichtigen Feldherrn und engagierten Sachwalter der Interessen Roms vor. Mit dieser literarischen Form der Propaganda versuchte Cäsar, seinen nach dem Konsulat 59 v. Chr. ramponierten Ruf in Rom aufzupolieren