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Cards (126)

  • Naturalisten
    Empfanden ihre Kunst als „Revolution der Literatur"
  • Forderungen der Naturalisten
    • Kunst auf dem Boden der Wirklichkeit
    • Ausdruck des Zeitgeists
    • Bewusster Bruch mit Lesegewohnheiten
  • Jugendbewegung
    Sozialkritische und antibürgerliche Ausrichtung, Reaktion auf Verelendung des Proletariats, Ziel: Verbesserung der Verhältnisse
  • Geistige Grundlagen
    • Positivismus (Auguste Comte): Orientierung der Wissenschaft an beobachtbaren Tatsachen, Verzicht auf metaphysische, religiöse Erklärungen
    • Milieutheorie von Hippolyte Taine: Prägung und Determination des Menschen durch Erbgut, soziales Milieu und historischen Zeitpunkt, keine Willensfreiheit
  • Intention der Naturalisten
    Möglichst unverstellte, ungeschönte, sachgetreue und vollständige Abbildung der Realität in der Literatur, Aufzeigen von Kausalitäten und determinierter Existenz des Menschen
  • Émile Zola
    Kunst als literarisches Experiment mit naturwissenschaftlichen Methoden, Schriftsteller soll wie Naturwissenschaftler die empirische Wirklichkeit analysieren und darstellen
  • Kunstgesetz von Arno Holz
    „Kunst = Natur - x": Annäherung des Kunstwerks an die Natur, wobei „x", d.h. die vermittelnde Perspektive des Autors, möglichst klein gehalten werden soll, keine Freiheit der Erfindung
  • Neue Themen in der Literatur
    • Hässliches
    • Elend und Not
    • Krankhaftes
    • Triebhafte Sexualität
    • Alkoholismus
    • Kriminalität
    • Armenmilieu
    • Die Großstadt als feindlicher Lebensraum
  • Geschichten von Proletariern, Außenseitern und gesellschaftlichen Randexistenzen, oft Familien im Mittelpunkt, an denen die Macht der sozialen und biologischen Determination demonstriert wird</b>
  • Darstellung immer zugleich auch Analyse und Kritik der Verhältnisse
  • Formale Mittel
    • Fotografisch-exakte Wiedergabe aller Details wie in Zeitlupe
    • Sekundenstil in erzählenden Texten: Übereinstimmung von Erzählzeit und erzählter Zeit
    • Umfangreiche Beschreibungen des Bühnenbilds und Regieanweisungen im Drama
    • Genaue Abbildung der Realität und Charakterisierung des Milieus in sprachlicher Hinsicht: Umgangssprache, Dialekt und Soziolekt, derbe Ausdrücke, Stottern und Satzabbrüche
    • Eher konventionelle Gestaltung in der Lyrik, teilweise Verzicht auf Strophen, Reim und Metrum, Orientierung am Sprechrhythmus
  • Dominanz des sozialkritischen Dramas, daneben kurze epische Texte und Großstadtlyrik
  • Reaktionen der Öffentlichkeit: Erboster Protest von Wilhelm Il gegen „Rinnstein-Kunst", Verbote und Zensur von naturalistischen Büchern und Stücken, Gründung privater Bühnen, um durch geschlossene Aufführungen die Zensur zu umgehen
  • Vielfalt der literarischen Strömungen (Stilpluralismus), Heterogenität und Nebeneinander vieler Stile als Zeichen der Moderne
  • Ästhetizismus
    Zeitraum ca. 1890-1910, Sammelbegriff für kulturelle Strömungen in München und Wien, informeller Zusammenschluss von Schriftstellern in Gruppen und Zirkeln
  • Poetik des Ästhetizismus
    • Anti-naturalistische Ausrichtung, l'art pour l'art (Kunst um der Kunst willen), aristokratische Auffassung vom Dichtertum, Konzentration auf verfeinerte sprachliche Gestaltung, Wahrnehmung, Reizempfindlichkeit, Nerven, Stimmung, Traum, Impression, Sinne, Gefühle, Individualismus und Subjektivismus
  • Themen des Ästhetizismus
    • Abgrenzung zum naturalistischen Erfassen der Realität, Besinnung auf das Ich, Individualität, Subjektivität, Sprache, Kultur, Vergänglichkeit
  • Formen des Ästhetizismus
    • Kürzere, zum Teil auch experimentelle Formen, symbolische Verdichtung, Verfeinerung der Sprache, Auflösung traditioneller Formen, Bewusstseinsstrom, innerer Monolog, erlebte Rede
  • Literarische Strömungen
    • Décadence
    • Symbolismus
    • Impressionismus
    • Jugendstil
  • Oft keine trennscharfe Zuordnung einzelner Werke zu einem der Stile möglich
  • Merkmale des modernen Erzählens
    • Unzuverlässiges Erzählen
    • Kein geschlossenes Weltbild mit allgemein verbindlichen Werten
    • Vermehrtes personales Erzählen
    • Abkehr vom Idealismus der Klassik, Thematisierung des Hässlichen und psychischer Abgründe sowie von Identitätskrisen
    • Antihelden anstelle rein positiver Heldenfiguren
    • Zweifel an Aussagekraft und Mitteilungsfunktion der Sprache
    • Mehr- und Vieldeutigkeit, Offenheit
  • Hintergründe und Themen des modernen Erzählens

    • Verstädterung und Anonymisierung, technischer Fortschritt, erstarrte wilhelminische Gesellschaft, Krisenbewusstsein, Sinnkrise, Erster Weltkrieg
    • Pathos des Aufbruchs und unbedingter Wille zum Ausdruck des Erlebens
    • Bedrohung des Subjekts durch Ich-Zerfall
    • Großstadt als Ort der Reizüberflutung, Orientierungslosigkeit und Anonymität
    • Lebens- und Vitalkult, Krieg und Pazifismus, Weltende und Apokalypse, Krise des Ich, Großstadt, Tabubrüche
  • Merkmale der expressionistischen Literatur
    • Pathetische Beschwörung eines neuen Menschen, der Liebe und Verbrüderung lebt
    • Reihungsstil, elliptische Konstruktionen, Neologismen, Farbmetaphorik, Auflösung syntaktischer Regeln, Verdinglichung in der Lyrik
    • Stationendrama, Wandlungsdrama in der Dramatik
  • Biografische Hintergründe expressionistischer Autoren
    • Problematische Familienverhältnisse
    • Intention: Aufbegehren, Erzielen einer Schockwirkung
  • Epik: Montagetechnik (zerfragmentierter Filmfluss)
  • Lebensbedingungen
    • Ort gesteigerten Lebens und des Sinnenraschs
    • Überfulle an Wahrnehmungen und Sinneseindrücken -> Simultangedichte
    • Gefühl von Enge und Bedrängnis
    • Verdrängung der Natur
  • Tabubrüche
    • Ästhetik des Hässlichen: sog. Wasserleichenpoesie
    • Behandlung von Tabuthemen: Geisteskrankheit, Prostitution, Betteln, Verbrechen
    • Thematisierung von Sexualität und Prostitution -> Entlarvung der Scheinmoral der Gesellschaft
  • Autoren
    • häufig problematische Familienverhältnisse
    • Intention: Aufbegehren, Erzielen einer Schockwirkung
  • Gottfried Benn
    angespanntes Verhältnis zu seinem Vater, praktizierender Arzt, u.a. in Psychatrie und Pathologie
  • Georg Heym
    Konflikte mit bürgerlich-konservativem Elternhaus, Mitglied des "Neuen Clubs", um aufzubegehren
  • Jakob van Hoddis
    Probleme mit Autoritäten -> Förderung einer progressiven Kultur
  • Georg Trakl

    schwierige familiäre Verhältnisse, Depressionen und Drogenexzesse
  • Epik
    • Montagetechnik (zfragmentiert Filmfluss in schlaglichtartige Momentaufnahmen)
    • unzuverlässiger Erzähler Leser kann nicht zu Realem & Irrealen unterscheiden
  • Dramatik
    • Anwendung der filmischen Montagetechnik als Reihungsstil
    • überindividuell angelegte Figuren dominieren
  • Strömungen
    • Aufklärung
    • Realistische Strömungen
    • Jahrhundertwende
    • Weimarer Klassik
    • Romantik
    • poet. Realismus
    • Naturalismus
  • Aufklärung
    Autonomie
  • Realistische Strömungen
    Materialismus
  • Jahrhundertwende
    Nihilismus
  • Weimarer Klassik
    Ich-Zerfall, Sprachkrise
  • Romantik
    Existenzkrise