Lernbereich 4: Wirtschaft und Wirtschaftsordnung

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  • Zentralverwaltungswirtschaft
    • Ziele: Durch Planwirtschaft soll eine Gleichheit in Vermögen, Bildung, Arbeit und Lebensstandard erreicht werden
    • Steuerung: Zentrale Staatliche Planungsbehörde
    • Rolle des Staates: Planung, Lenkung und Kontrolle des gesamten Wirtschaftsprozesses, Totaler Staatseinfluss
    • Preisbildung: Zentral durch Staat oder Planungsbehörde
    • Rolle der Unternehmen: Erfüllung der Planvorgabe / des Planes, Bedarfsorientierung
    • Produktionsmittel: Gesellschaftliches Eigentum/ Gehören dem Staat
    • Lohnpolitik: Staatlich vorgegebene Preise
    • Vertrags und Berufsfreiheit: Keine Freiheiten da Zuweisung von Berufen
  • Zentralverwaltungswirtschaft

    • UDSSR, Nordkorea, DDR
  • Freie Marktwirtschaft
    • Ziele: Liberalismus, Eigenverantwortliche & Selbstbestimmte Individueen im Rahmen der Gesetze
    • Steuerung: Dezentral durch den Wettbewerb (Angebot / Nachfrage) und das selbstbestimmte Handeln des Individuums (Unternehmen, Haushalte, Kapitalsammelstellen, Staat, Ausland)
    • Rolle des Staates: Nachtwächterstaat = Sicherheit, Bildung, Infrastruktur, Garantie von Eigentum, Kein Eingriff in die Wirtschaft
    • Preisbildung: Dezentral durch Angebot und Nachfrage
    • Rolle der Unternehmen: Beteiligung am Markt, Arbeiten Gewinnorientiert (Schwarze Zahlen)
    • Produktionsmittel: Privateigentum der Unternehmen
    • Lohnpolitik: Keine Tarife , nur freie Aushandlungen
    • Vertrags und Berufsfreiheit: ist gegeben; Freiheit des Individuums
  • Freie Marktwirtschaft
    • USA
  • Wirtschaftsidee nach Marx
    • Kampf der Bourgeoisie gegen das Proletariat (Kapital befindet sich im Besitz weniger; Proletariat verkauft die Arbeitskraft)
    • Die Bourgeoisie wird immer reicher und das Proletariat verarmt
    • Durch Planwirtschaft soll eine Gleichheit in Vermögen, Bildung, Arbeit und Lebensstandard erreicht werden
    • Produktionsmittel sollen von Privatem in gesellschaftliches Eigentum überführt werden (Maschinen und Materialien)
    • Notwendige Arbeit = Arbeit für Allgemeinwohl, alles darüber ist Mehrarbeit und Ausbeutung
  • Wirtschaftsidee nach Adam Smith
    • Liberalismus, Eigenverantwortliche & Selbstbestimmte Individueen im Rahmen der Gesetze
    • Steuerung durch die Unsichtbare Hand (Eigennutz der Individueen, der Egoismus aller führt -> wie durch unsichtbare Hand -> zu Gemein nutz)
    • Wenn jeder an sich denkt ist an alle gedacht
    • Staat regelt lediglich Rahmenbedingungen , ansonsten Uneingeschränkter Wettbewerb; Rechtsstatlichkeit, Infrastruktur und Bildung muss bereit gestellt werden
  • Artikel im Grundgesetz zur Sozialen Marktwirtschaft

    • Artikel 2 - Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit
    • Artikel 9, Absatz 3 - Vereinigungs- und Koalitionsfreiheit → Gewerkschaften im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen
    • Artikel 12 - Berufsfreiheit und Verbot der Zwangsarbeit
    • Artikel 14 - Schutz des Eigentums und Erbrecht
    • Artikel 15 - Vergesellschaftung von Grund, Boden, Naturschätzen und Produktionsmitteln zum Wohle der Allgemeinheit
    • Artikel 20, Absatz 1 - Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat
  • Freie Marktwirtschaft kann im Grundgesetz nicht ausgeschlossen werden, da soziale Elemente verankert sind
  • Zentralverwaltungswirtschaft kann im Grundgesetz ausgeschlossen werden, da Schutz des Eigentums und freie Berufswahl geschützt sind
  • Sozialversicherungen des Sozialstaates
    • Arbeitslosen, Unfall, Krankheits, Renten, Pflege
  • Soziale Dinge, die der Staat für uns tut
    • Wohnungen, Kinderheime und Bildung, BaföG, Kindergeld, Mutterschutz, Arbeitsschutzgesetzte, Elterngeld, Kündigungsschutz, Wohngeld, Tarifautonomie
  • Die Soziale Marktwirtschaft wird im Grundgesetz nie explizit erwähnt, was zu Problemen in der Definition und Klarheit der Rolle des Staates führt
  • Argumente für Freie Marktwirtschaft
    • Effizienz: Wettbewerb fördert Effizienz
    • Innovation: Anreize für Innovation und Fortschritt
    • Vielfalt: Breite Produktauswahl durch Wettbewerb
    • Individuelle Freiheit: Bürger haben wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit
    • Anpassungsfähigkeit: Schnelle Anpassung an Marktbedürfnisse
  • Argumente gegen Zentralverwaltungswirtschaft/Planwirtschaft
    • Bürokratie: Hohe Bürokratie und Ineffizienz
    • Mangel an Anreizen: Fehlende Anreize für Innovation
    • Mangelnde Vielfalt: Begrenzte Produktauswahl und Innovation
    • Ressourcenmissmanagement: Neigung zum Ressourcenmissmanagement
    • Geringe Individuelle Freiheit: Begrenzte wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit
  • Soziale Marktwirtschaft
    • Marktwirtschaft: Basierend auf Angebot und Nachfrage
    • Sozialer Ausgleich: Um soziale Ungleichheiten zu mildern
    • Sozialversicherung: Staatliche Absicherung bei Risiken
    • Wettbewerbsregulierung: Fairer Wettbewerb, Monopolvermeidung
    • Freiheit und Gerechtigkeit: Kombination von Freiheit und sozialer Gerechtigkeit
  • Soziales in der Sozialen Marktwirtschaft
    • Sozialversicherung (Rente, Unfall, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Pflege)
    • Zusicherung eines Existenzminimums
    • Steuerpolitik (Steuerprogression)
    • Förderung für Schüler / Studenten (Bafög)
    • Bildungspolitik (Schulpflicht, Chancengleichheit)
    • Stipendien
    • Familienpolitik (Elterngeld, Mutterschutz, Kindergeld)
  • Rolle des Staates in der Sozialen Marktwirtschaft
    • So wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig
    • Wettbewerbspolitik: Verhinderung von unlauterem Wettbewerb oder unsoziale Auswirkungen von Marktprozessen
    • Konjunkturpolitik: Entgegenwirken von Schwankungen in der Wirtschaftstätigkeit
    • Sozialpolitik: Sozialer Ausgleich, Unterstützung Bedürftiger
    • Strukturpolitik: Förderung schwacher Wirtschaftszweige und Gebiete
    • Öffentliche Unternehmen: Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung
    • Einkommenspolitik: Gerechtere Verteilung von Einkommen und Vermögen
  • SMW: Auslaufmodell?
    • soziale Probleme (Kinderarmut, Bildungsdefizite,...)
    • viele offene Stellen + Fachkräftemangel durch soziale Hängematte
    • demografischer Wandel überlastet soziales Sicherungssystem
    • eingeschränkte Wettbewerbsfähigkeit
    • Staatsverschuldung steigt
  • SMW: Erfolgsmodell?

    Ja -> besseres Modell gibt es nicht und wird es nicht geben
    • BIP pro Kopf ist deutlich gestiegen
    • bessere Arbeits- und Lebensbedingungen
    • Technischer Fortschritt
    • Lohnerhöhung
    • mehr Freizeit
  • Unter dem Begriff Konjunktur versteht man die gesamtwirtschaftliche Lage, besonders im Hinblick auf deren aktuellen positiven oder negativen Trend. Das Bruttoinlandsprodukt beschreibt den Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft erwirtschaftet werden.
  • Expansion / Aufschwung
    • steigendes BIP
    • steigende Produktion + Investitionstätigkeit der Unternehmen
    • steigender privater Konsum
    • meist abnehmende Arbeitslosigkeit
    • steigende Gewinne
  • Boom / Hochkonjunktur
    • steigende Produktion + Konsum
    • Idealfall = Vollbeschäftigung (2-3 % Arbeitslosigkeit)
    • Kosten + Preissteigerung
    • steigende Zinsen + Löhne
    • Wachstumsraten gehen zurück
  • Rezession / Abschwung
    • Wachstumsraten fallen
    • rückläufige Produktion + Investitionen
    • sinkender Konsum
    • steigende Arbeitslosigkeit
  • Depression / Tiefpunkt
    • sinkendes BIP
    • private Investitionen + privater Konsum sinkt
    • Arbeitslosigkeit nimmt weiter zu
    • Preise, Zinsen, Löhne sinken -> Anzeichen für Expansion
  • Merkmale Konjunkturzyklus
    • bildet Schwankungen im Auslastungsgrad des Produktionspotentials einer Volkswirtschaft ab
    • umfasst wirtschaftliche Aktivitäten zwischen 4-7 Jahren ( konjunkturelle Schwankungen)
    • beinhaltet saisonale Schwankungen (ca. 3 Monate)
  • Strukturelle Schwankungen (Kondratieff-Zyklen)
    • Ursache: technische Innovationen
    • Dauer eines Zyklus: 40-60 Jahre
    • meisten Veränderungen führen zu Steigerung der Produktivität
    • Basisinnovation setzt sich durch + Innovationskraft wird erschöpft
    • => Folge: Abschwung Phase bis neue Innovation wieder Märkte öffnet
  • Kondratieff-Zyklen
    1. Kondratieff: Dampfmaschine, Baumwolle
    2. Kondratieff: Eisenbahn, Stahl
    3. Kondratieff: Elektrotechnik, Chemie
    4. Kondratieff: Petrochemie, Automobil
    5. Kondratieff: Informationstechnik
  • Beeinflussung der Konjunktur: Fiskalpolitik
    • Nachfrage stimulierende Maßnahmen in Rezession (z.b. Kindergeld)
    • Maßnahmen müssen rückgängig gemacht werden (Streichen Subventionen, Erhöhen Steuern)
    • Staat agiert antizyklisch -> entgegengesetzt zur Wirtschaft
    • Staat verschuldet sich im Tief absichtlich = erhöht Kindergeld, Bürgergeld ->Aufschwung der Wirtschaft
  • Beeinflussung der Konjunktur: Geldpolitik
    • =Zentralbank (EZB in Frankfurt)
    • Zinssätze anpassen
    • -> erhöhen im Boom (keine neuen Kredite, Boom dämpfen)
    • -> senken in Depression (neue Kredite ->Investitionen =>Aufschwung)
  • Indikatoren der 4 wirtschaftlichen Aspekte
    • Wirtschaftswachstum
    • Beschäftigungsgrad
    • Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
    • Stabiles Preisniveau
  • Wirtschaftswachstum
    • soll stetig und angemessen sein -> gemessen am BIP
    • angemessene Wachstumsrate liegt bei BIP bei 2%
    • Ziele: Mehrung des Wohlstandes, bessere Lebensverhältnisse, mehr Arbeitsplätze
  • Beschäftigungsgrad
    • Zahl der Arbeitslosen muss gering sein
    • Ziele: Erhöhung Steuereinnahmen, Senkung Sozialausgaben
  • Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
    • Wert der Exporte genau den Importen entsprechen
    • Wenn Export > Importe dann positiver Außenbeitrag
    • Ziele: Exportüberschuss (=wirtschaftl. Wachstum), Steigende Beschäftigungszahlen
  • Stabiles Preisniveau
    • Preise für Waren + Dienstleistungen bleiben weitestgehend gleich
    • Keine Inflation
    • Guthaben des Sparens kann bei fehlender Gewährleistung an Wert verlieren
    • Wenn nicht gewährleistet, können sich Bürger mit ihrem Gehalt weniger kaufen
  • Erweiterung des magischen Vierecks
    • Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
    • Erhaltung einer Lebenswerten Umwelt (Umweltschutz)
  • Warum wurde das "magische Viereck" erweitert?
    Weil es nicht mehr zeitgemäß war, weil der Fokus der Gesellschaft auf anderen Themen liegt.
  • Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
    • ist gesellschaftlich + wirtschaftlich von großer Bedeutung
    • nur wenn bestehende Einkommens- und Vermögensverhältnisse von der Bevölkerung akzeptiert werden, bleibt der soziale Frieden gewahrt
  • Erhaltung einer Lebenswerten Umwelt
    • künftige Generationen sollen in einer lebenswerten Umwelt wirtschaften und leben können
    • Umweltpolitik des Staates muss entstandene Umweltschäden beseitigen + zukünftige vermeiden können
  • Warum "magisches" Viereck?

    Weil man nicht alle Faktoren gleichzeitig erfüllen kann
  • Wie hängen die Ziele miteinander zusammen?
    • Zielkongruenz: Verfolgung eines Ziels führt zur Förderung der Erreichung eines anderen Zieles
    • Zielkonflikt: Verfolgung eines Zieles führt zur Behinderung von eingeleiteten Maßnahmen zur Erreichung eines anderen Zieles
    • Zielneutralität: Verfolgung eines Zieles wirkt sich weder positiv noch negativ auf die Erreichung eines anderen Zieles aus