Präkommunikative Phase: Medienauswahl. Darunter versteht man Motive, Bedürfnisse, Gewohnheiten, die der selektivenNutzung von Medieninhalten zugrunde liegen.
Kommunikative Phase: Medienrezeption.Emotionale und kognitive Prozesse bei der Verarbeitung und Interpretation von Medieninhalten.
Postkommunikative Phase: Medienwirkung. Integration von Medieninhalten in den Alltag und das Weltbild der Nutzer, Anschlusskommunikation.
Dispositionen der Nutzer werden durch Persönlichkeitsvariablen und Gewohnheiten bestimmt.
Konsistenztheorie - Balance Theorie:
Menschen streben nach Konsistenz in Einstellungen, Verhalten und sozialer Konstellation. Sprich, eigene Einstellungen im Einklang mit anderen Personen.
Konsistenztheorie - Theorie der kognitiven Dissonanz:
Fokus auf eine Person und deren Einstellungen und Verhalten in ihr selbst
Annahme: Sich widersprechende Einstellungen und Verhalten lösen Dissonanz aus (= will vermieden werden)
Konsistenztheorie - Balance Theorie:
Gibt es Unterschied/Diskrepanz, entsteht Spannung/Ungleichgewicht.Konsistenzen sind stabil.
Konsistenztheorie - Balance Theorie:
Inkonsistenzen erfordern eine Veränderung einer Beziehung
Umbewertung der Beziehung zur anderenPerson
Umbewertung der Beziehung zum Umweltobjekt
Konsistenztheorie - Theorie der kognitiven Dissonanz:
Quellen der Dissonanz:
Logische Inkonsistenz
Kulturelle Normen
Konflikt hierarchischer Kognitionen
Eine neue Erfahrung widerspricht vergangener Erfahrung
Konsistenztheorie - Theorie der kognitiven Dissonanz:
Lösungsstrategien zur Dissonanzreduktion
Ideale Lösung
Einstellung ändern
Verhalten ändern
Problem: Beides häufig nicht möglich
Konsistenztheorie - Theorie der kognitiven Dissonanz:
Lösungsstrategien zur Dissonanzreduktion
Alternative „Lösung“:
Konsonante Einstellung/Kognition hinnehmen
Umdeutung: Dissonanz inFragestellen
Vermeidung: Dissonante Kognition ignorieren
Andere Lösung: Nicht an Logik orientieren, sondern an Umfeld
Konsistenztheorie: Theorie der kognitiven Dissonanz + Medienkonsum
Dissonanz durch Medienkonsum: Aufnahme von Medienbotschaften, obwohl sie unseren Kognitionen/Handlungen widersprechen
Vermeidung der Aufnahme dissonanter Medienbotschaften
Konsistenztheorie: Theorie der kognitiven Dissonanz + Medienkonsum
Dissonante Medienbotschaften werden nur aufgenommen:
Versehentlich (Accidential exposure)
Die Zuwendung erfolgte aus ganz anderemGrund (Exposure on an irrelevantbasis)
Durch Zwang (Forced exposure)
Durch sozialeInteraktion (Interaction with otherpeople)
Konsistenztheorie: Theorie der kognitiven Dissonanz + Medienkonsum
Aus den Annahmen der Theorie kognitiver Dissonanz folgt:
Vermeidung dissonanzsteigernder Medienbotschaften
Gezielte Zuwendung zu konsonanzsteigernden Medienbotschaften
Identitätsmotive: Bestätigung persönlicher Werte, Rollenvorbilder, Identifikation mit Anderen, Selbstreflexion, Selbstfindung
Information
Kognitive Motive: Orientierung in der Umwelt, Ratsuche, Neugier, Lernen, Gefühl der Sicherheit durch Wissen
Uses-and-Gratifications-Ansatz (UGA)
Motivkategorien
Information
Unterhaltung
Entspannung
Zeitvertreib
Status
Eskapismus
Wiederholung: Prämissen des U&G-Ansatzes:
Das Publikum ist aktiv und nutzt Medienzielgerichtet, aufgrund seiner Erwartungen, Bedürfnisse und Motive
Potentielle Medienwirkungen werden durch die Selbstbestimmung der Rezipienten begrenzt, da dieser über die Nutzung entscheidet
Medien konkurrieren untereinander und mit anderen funktionalen Alternativen der Bedürfnisbefriedigung
Menschen sind sich ihrer Bedürfnisse und Motive hinreichend bewusst, um Auskunft darüber geben zu können
Kritik am U&G-Ansatz
Annahme der Bewusstheit und Artikulationsfähigkeit von Rezipient:innen in Bezug auf ihre Bedürfnisse: Motive für menschliches Verhalten sind nicht immer bewusst
Annahme des aktiven Publikums: Mediennutzung verläuft häufig habitualisiert (d.h. ohne bewusste Entscheidungsprozesse) und Verhalten nicht immer rational
Zirkularität: Von der Mediennutzung wird auf Bedürfnisse geschlossen, ohne zu berücksichtigen, dass Medien neue Bedürfnisse schaffen können
(Theorielosigkeit: keine Fundierung durch Motivations-Theorie)
Kritik an handlungstheoretischen Konzepten der Medienauswahl (UGA) insgesamt
Willentliche Kontrolle des Medienkonsums?
Medienauswahl ist eher das Resultat unbewusster sozialer Lernprozesse
Unterschiedliche Bedürfnisstrukturen sind durch Soziodemographie bedingt
Mediennutzung als Niedrigkostensituation
Intuitive/gewohnheitsmäßige Auswahl
Nicht-Befriedigung von Bedürfnissen bleibt ohne Konsequenzen