Thema6:Demografie

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  • Demografie
    Bevölkerungslehre, versucht zeitliche Veränderungen zu erklären und erstellt Prognosen für die Zukunft
  • Geburtenrate
    Zahl der lebend geborenen Kinder pro 1000 Einwohner/innen in einem Jahr
  • Hohe Geburtenrate
    • Tschad (48)
    • Angola (46)
  • In Entwicklungsländern ist die Geburtenrate höher als in Industrieländern
  • In Österreich ca. 10 Geburten pro 1000 Einwohner/innen
  • Fertilitätsrate (Fruchtbarkeitsrate)

    Gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens durchschnittlich zur Welt bringt
  • Gründe für hohe Geburtenraten in Entwicklungsländern
    • Fehlende Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern
    • Verwehrter Zugang zu Bildung
    • Gesellschaftliche Stellung des Mannes hängt von Zahl der Söhne ab
    • Kinder als Altersvorsorge und Arbeitskräfte
    • Fehlendes Geld für Verhütung oder religiöse Motive
  • Sterberate
    Zahl der Sterbefälle pro 1000 Einwohner/innen in einem Jahr
  • In Österreich liegt die Sterberate bei 9 und damit leicht unter der Geburtenrate
  • Gründe für sinkende Sterberaten in Industrieländern
    • Verbesserte medizinische Versorgung
    • Bessere Hygienebedingungen
    • Qualitativ hochwertiges Nahrungsmittelangebot
    • Ausweitung der Arbeitnehmerrechte
    • Leben in Frieden
  • Geburtenbilanz
    Geburten und Sterbefälle einander gestellt
  • Wanderungsbilanz

    Zu- und Abwanderung verglichen
  • Modell des demografischen Übergangs
    1. Vorbereitungsphase (präindustrielle Phase)
    2. Einleitungsphase (frühindustrielle Phase)
    3. Umschwungphase (mittelindustrielle Phase)
    4. Einlenkungsphase (spätindustrielle Phase)
    5. Ausklingende Phase (postindustrielle Phase)
  • Demografischer Übergang
    Reelle Entwicklung der Geburten- und Sterberate in Industrieländern, die nicht zeitgleich mit der modellhaften Beschreibung erfolgte
  • Markante Einschnitte ergaben sich durch die beiden Weltkriege, die in vielen Staaten die Sterberaten sprunghaft ansteigen ließen
  • Viele junge Frauen wurden zu Witwen oder wurden von ihren Männern (etwa wegen Kriegsgefangenschaft) für Jahre getrennt
  • Als Folge dieser Umstände brachen die Geburtenraten spürbar ein, die Bevölkerung schrumpfte kurzfristig
  • Demografischer Übergang in den 1950er-Jahren
    1. Babyboom der 1960er-Jahre
    2. Pillenknick (Rückgang der Geburtenrate durch die Einführung der Anti-Baby-Pille sowie das veränderte Rollenbild der Frau)
    3. Geburten- und Sterberaten näherten sich auf niedrigem Niveau an
  • In den letzten Jahrzehnten begannen die Geburtenraten vielfach unter die Sterberaten abzurutschen
  • Ohne Zuwanderung würde in vielen Industrieländern, vor allem in Europa, die Bevölkerungszahl spürbar zurückgehen
  • Erst Anfang des 20. Jahrhunderts begann sich die Schere zwischen Geburten- und Sterbefällen deutlich zu weiten, viele Entwicklungsländer befinden sich heute somit erst in den Phasen zwei oder drei des demografischen Übergangs
  • Es ist auch zweifelhaft, ob sich die Geburtenraten tatsächlich weltweit auf das niedrige Niveau der Sterberaten absenken werden
  • Alterspyramide
    Eine grafische Darstellung der Altersstruktur einer Gesellschaft
  • Die Geburten- und Sterberaten sind auch für den Altersaufbau einer Gesellschaft verantwortlich
  • Die klassische Pyramidenform findet man teilweise noch heute in Entwicklungsländern wie Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Staat Afrikas
  • Nigeria
    • Durchschnittlich 5,5 Kinder pro Frau
    • 43% der Bevölkerung jünger als 15 Jahre
    • Durchschnittliche Lebenserwartung von nur 47 Jahren
    • Menschen ab 65 Jahren machen nur 3% der Bevölkerung aus
  • Arten von Alterspyramiden
    • Pagodenform
    • Pyramidenform
    • Bienenkorbform
    • Glockenform
    • Urnenform
    • Pilzform
  • Alterspyramide
    Wenn die jüngsten Jahrgänge, welche die Basis der Pyramide bilden, stärker ausgeprägt sind als die älteren Jahrgänge, nimmt die Bevölkerungszahl je Altersgruppe mit steigendem Alter ab
  • In den Industrieländern hat sich die Altersstruktur aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und der sinkenden Geburtenraten drastisch verändert
  • Industrieländer
    • Überalterung der Bevölkerung
    • Alterspyramide steht auf einer zunehmend schmäler werdenden Basis
    • Alterspyramiden entsprechen dem Typus der Zwiebel- bzw. Urnenform
  • Drohende Überalterung
    Wird die Industrieländer grundlegend verändern
  • Frankreich hat vor allem in ein dichtes Netz an Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder investiert, um so den Frauen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern
  • Frankreich liegt mit 2,0 Kindern pro Frau im europäischen Spitzenfeld
  • Österreich hat in der Familienpolitik noch deutlichen Aufholbedarf
  • Überalterung
    Bedroht die Finanzierbarkeit des Pensionssystems
  • In vielen Staaten wird eine Erhöhung des Pensionsantrittsalters angestrebt
  • Migration
    Wanderung, Hauptmotiv ist der Wunsch, anderswo bessere Lebensbedingungen vorzufinden
  • Arten von Migration
    • Binnenwanderung
    • Auswanderung (Emigration)
    • Einwanderung (Immigration)
  • Weltweit leben derzeit etwa 250 Mio. Menschen als Migranten/innen in Ländern, die nicht ihre Heimat sind
  • Europäische Migrationssituation
    • Gekennzeichnet durch "Wirtschaftsflüchtlinge" und Asylsuchende
    • EU-Mitgliedsstaaten übertragen Migrations- und Asylfragen nur ungern in den Kompetenzbereich der EU, sodass Migranten innerhalb der Union unterschiedlich behandelt werden
    • Seit dem Fall des Eisernen Vorhanges 1989 wurden Asyl- und Einwanderungsgesetze in Europa drastisch verschärft