Cards (23)

  • In scheinbar unbewohnbaren Räumen - Wüsten, Steppen und Dornbuschsavannen - leben seit Jahrhunderten Völker, denen es gelungen ist, ihr Wirtschaftssystem an die karge Umwelt anzupassen, ohne ihr dauernde und irreversible Schäden zuzufügen.
  • Es gibt verschiedene Strategien, je nach Klimaverhältnissen:
    • das Wildbeutertum (Jäger und Sammeln)
    • das Nomadentum
    • die bäuerliche Substitenzwirtschaft (Selbstversorgungswirtschaft) in den feuchteren Regionen (ab 300 mm Jahresniederschlag)
    Erst koloniale Überfremdung und kulturelle Überformung mit der Einführung ökologisch bedenklicher Wirtschaftsformen haben aus Trockenräumen Krisenräume gemacht.
  • Anpassungskünstler
    Die San in der Kalahari (Beispiel für Wiildbeuterkultur)
  • Sogar die Wüste kann menschliche Bevölkerung ernähren
  • Ein scheinbar unwirtliches Land, bestehend aus gras- und buschbewachsenem Sand, ist die Heimat von 62 000 San (von den weißen Kolonisatoren auch verächtlich "Buschmänner" genannt), die in der Kalahari-Wüste im südlichen Afrika wohnen
  • Heute folgen nur noch einige Tausend san ihrer ursprünglichen Lebensweise
  • Lebensweise der San

    • Sie leben und wandern in Gruppen von höchstens zwanzig
    • Sie lagern selten länger als ein paar Wochcen an einem Ort
    • Sie sammeln und jagen auf einem Gebiet von 600 km2 um das Lager
  • Tiere, die von den Männern der San gejagt werden
    • Giraffen
    • Antilopen
    • Wildschweine
    • Springhaseen
    • Strauße
    • Hünervögel
    • Schildkröten
    • Schlangen
    • Termiten
    • Käfer
  • Essbare Pflanzen, die von den Frauen der San gesammelt werden
    • Beeren
    • Wasserspendende Wurzeln
    • Melonen
    • Orangen
    • Honig
    • Nüsse
  • Ihre materielle Kultur ist einfach, jeder kann alles selbst aus den Materialien der Umwelt herstellen
  • Sie entnehmen der Umwelt nicht mehr, als während ihrer Abwesenheit nachwachsen kann
  • Überlebenssinn der San
    • In Dürrezeiten werden Frauen niemals schwanger
    • Bei der Jagd tragen die San Sorge, weder Weibchen noch Junge ihrer Beutetiere zu töten
    • Sie machen Feuer mit geringsten Holzmengen
    • Sie speichern Wasser in Straußeneierschalen
    • Sie verwerten fast alle Teile der Tiere, die sie jagen
  • Überlebenskünstler
    Die Tuareg in der Zentralsahara (Bsp. für Nomadenkultur)
  • Die Tuareg leben seit Jahrhunderten im Air, einem in der südlichen Zentralsahara im Staat Niger gelegenen Gebirge
  • Wirtschaft der Tuareg
    • Karawanenhandel (Salz wird gegen das Grundnahrungsmittel Hirse ausgetauscht)
    • Nomadische Kamelhaltung (in der kurzen Regenzeit bleiben die Herden im Air-Gebirge, in der Trockenzeit wandern die Herden in die Region von kano in Nordnigeria)
    • Ziegenhaltung im Air, die in den Händen der Frauen liegt (Milch- und Käseerzeugung)
    • Auf Bewässerung basierende Gartenwirtschaft im Air
  • Wirtschaftssystem der Tuareg
    • Diversifiziert (beruht auf mehreren Aktivitäten)
    • Räumlich flexibel durch Wanderungen
  • In den feuchtesten Tälern des Air wird auch Gartenbau betrieben
  • Ist ein Jahr extrem trocken, kehrt man zur Wirtschaftsform des Sammeln von Wildkräutern zurück, um das Überleben zu sichern
  • Extreme Dürren treffen die Tuareg trotzdem hart
  • Wirtschaftssystem der Substitenzbauern in Südwestäthiopien
    • Flexibel und an Niederschlagsschwankungen angepasst
    • Nur traditionelles Wissen, keine moderne Technik
  • Anbaumethoden der Substitenzbauern
    1. Terrassierung der Hänge zur Erosionsverhinderung
    2. Leichte Hangneigung der Felder zur Wasserableitung
    3. Steindüngung zum Schutz vor Austrocknung
  • Angebaute Nutzpflanzen

    • Bis zu 19 Hirsearten
    • Andere Getreidesorten
    • Bohnen
    • Baumwolle (als einziges Cashcrop)
  • Ensete (falsche Banane)
    • Gedeiht ab 1700 m Höhe
    • Alle Pflanzenteile nutzbar
    • Lebendiger Nahrungsspeicher, kann über Jahre geerntet werden
    • Ermöglicht Überbrückung von Getreideernte-Ausfällen