Didaktik insgesamt

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  • Didaktik
    Die allgemeine Theorie des Unterrichts (mit allen Einzelaspekten)
  • Didaktik
    Ausschließlich die Inhaltsfrage des Unterrichts; sie versteht sich als 'Theorie der Unterrichtsinhalte'
  • Didaktik
    Die Frage nach der Gestaltung des Unterrichtens; sie versteht sich als 'Theorie der Methode' Ausschließlich die Inhaltsfrage des Unterrichts; sie versteht sich als 'Theorie der Unterrichtsinhalte
  • Didaktik wird in jedem der drei Verständnisse als wissenschaftliches Theoretisieren aufgefasst
  • Theorie-Praxis-Verhältnis
    Theorie unterscheidet - Praxis entscheidet
  • J.F. Herbart: 'Die Trennung der Begriffe dient weit mehr dem Nachdenken des Erziehers, welcher wissen soll, was er tut, als dass sie in der Praxis sichtbar werden dürfte'
  • Th. Ballauff: 'Für die Didaktik kann gelten: "Als Theorie kann sie nicht tatenlos und als Praxis darf sie niemals besinnungslos sein"'
  • Prominente didaktische Positionen
    • Lerntheoretische Didaktik
    • Bildungstheoretische Didaktik
    • Konstruktivistische Didaktik
    • Kybernetische Didaktik
    • Lernzielorientierte/curriculare Didaktik
    • Interaktionistische Didaktik
  • Allen didaktischen Theoriepositionen gemeinsam ist, das Phänomen "Unterricht" verstehbar zu machen, indem seine Sinn- und Bedeutungsstrukturen herausgestellt und in einem konsistenten Satzsystem artikuliert werden
  • Merkmale wissenschaftlicher Modelle
    • Abbildungsmerkmal: Modelle weichen immer vom Original (Wirklichkeit) ab
    • Verkürzungsmerkmal: Modelle können nicht alle Merkmale der Wirklichkeit abbilden
    • Pragmatisches Merkmal: Modelle erfüllen immer einen Zweck (für Personen, einen Zeitraum od. eine Anwendung)
  • Lerntheoretische Didaktik
    Ausgehend von der Situation der Lehrer*innen, Unterrichtspraxis empirisch analysieren und Planungskompetenzen erwerben, um einen Strukturzusammenhang des Unterrichts zu verstehen
  • Bildungstheoretische Didaktik

    Ausgehend vom Begriff der Bildung, Frage nach dem Erwerb von Bildung und Unterscheidung zwischen materialen und formalen Bildungstheorien
  • Kategoriale Bildungstheorie nach Klafki
    Bildung als Einheit eines objektiven (materialen) und eines subjektiven (formalen) Moments
  • Didaktische Analyse nach Klafki
    1. Exemplarische Bedeutung des Inhalts
    2. Gegenwartsbedeutung des Inhalts
    3. Zukunftsbedeutung des Inhalts
    4. Struktur des Inhalts
    5. Zugänglichkeit und Ergiebigkeit
  • Didaktische Analyse
    Kern der Unterrichtsvorbereitung
  • Didaktische Analyse
    • Exemplarische Bedeutung des Inhalts
    • Gegenwartsbedeutung des Inhalts
    • Zukunftsbedeutung des Inhalts
    • Struktur des Inhalts
    • Zugänglichkeit und Ergiebigkeit
  • Exemplarische Bedeutung des Inhalts

    • Welchen allgemeinen Sinn- oder Sachzusammenhang vertritt und erschließt dieser Inhalt?
    • Welches Urphänomen oder Grundprinzip, welches Gesetz, Kriterium, Problem, welche Methode, Technik oder Haltung lässt sich in der Auseinandersetzung mit ihm "exemplarisch" erfassen?
  • Gegenwartsbedeutung des Inhalts
    Welche Bedeutung hat der betreffende Inhalt bereits im geistigen Leben der Kinder meiner Klasse, welche Bedeutung sollte er – vom pädagogischen Gesichtspunkt aus gesehen – darin haben?
  • Zukunftsbedeutung des Inhalts
    Worin liegt die Bedeutung des Themas für die Zukunft der Kinder? Ist die an diesem Gegenstand zu gewinnende Erfahrung (Erkenntnis etc.) eine notwendige Voraussetzung für die Bewältigung jener Aufgaben, denen alle meine Schüler künftig in der Gesellschaft und in der modernen Arbeitswelt ausgesetzt sein werden? Oder wird sie voraussichtlich nur für die künftigen Angehörigen bestimmter gesellschaftlicher Schichten und Berufsstände Bedeutung haben?
  • Zugänglichkeit und Ergiebigkeit
    Welches sind die besonderen Fälle, Phänomene, Situationen, Versuche, in oder an denen die Struktur des jeweiligen Inhalts den Kindern dieser Bildungsstufe, dieser Klasse interessant, fragwürdig, zugänglich, begreiflich, "anschaulich" werden kann? Welche Eigentümlichkeiten des Gegenstandes oder der pädagogischen Situation werden den Zugang vermutlich besonders erschweren? Welches ist der anzustrebende Ertrag an gesichertem Wissen und Können? Welche Möglichkeiten der Wiederholung und Übung bieten sich an? In welchem Zusammenhang können die an diesem Gegenstand gewonnenen Erfahrungen, Einsichten etc. später verifiziert und sinnvoll angewendet werden?
  • Zukunftsbedeutung des Inhalts
    • Bedeutung des Themas für die Zukunft der Kinder
    • Notwendige Voraussetzung für die Bewältigung künftiger Aufgaben in Gesellschaft und moderner Arbeitswelt
    • Bedeutung nur für bestimmte gesellschaftliche Schichten und Berufe
  • Struktur des Inhalts
    • Geschichtet
    • Verschiedene Sinn- und Bedeutungsschichten
    • Schichten können relativ unabhängig voneinander verstanden werden
  • Zugänglichkeit und Ergiebigkeit
    • Besondere Fälle, Phänomene, Situationen, Versuche, die den Zugang zum Inhalt interessant, fragwürdig, zugänglich, begreiflich machen
    • Eigentümlichkeiten, die den Zugang erschweren
    • Anzustrebender Ertrag an Wissen und Können
    • Möglichkeiten der Wiederholung und Übung
    • Zusammenhang für spätere Verifikation und Anwendung
  • Konstruktivistische Didaktik
    Zentrale Frage: Wie lernen wir und welche Hilfen kann man dabei geben?
  • Lebenswelt und Wissenschaft zeigen, dass es keine objektiven Wahrheiten gibt
  • Mensch wird als autopoietisches System betrachtet, das in Interaktion mit Umwelt und Umfeld steht
  • Erkennen und Lernen sind Konstruktion von Wirklichkeit, nicht Abbildung von Wahrheit
  • Lernen und Lehren stehen in keinem linearen Verhältnis, traditionelle Aufgabe der Lehrperson wird brüchig
  • Didaktik ist eine Handlungstheorie des Unterrichts, Primat des interaktiven Handelns vor Inhaltsauswahl
  • Aufgabe der Lehrperson ist Lernbegleitung, nicht Belehrung
  • Konstruktivistische Didaktik wird kritisiert wegen problematischer Prämissenstruktur und performativer Widersprüche
  • Eine Person kann eine andere nicht belehren
  • Eine Stuttgarterin behauptet, alle Stuttgarter:innen seien Lügner
  • Das Wort "Unterricht" bezeichnet in der Alltags-, Berufs- und Wissenschaftssprache ein Zweifaches
  • Unterricht (als nicht-deriviertes Substantiv)

    Soziales Setting; institutionell organisiert, zeitlich getaktet, professionell durchgeführt
  • Unterricht (als Derivation/Konversion)

    Abgeleitet vom Verb "unterrichten" - soziale Interaktion
  • Elemente der Definition von Unterricht
    • Aufforderung
    • Prüfung
    • Geltungsansprüche
  • Aufforderung
    Mit optionaler Verbindlichkeit, Wahlcharakter, Wertschätzung nötig, dialogisches Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler
  • Prüfung
    Setzt Selbsttätigkeit voraus, Aktivität/selbstreflexiv, Zutrauen/Selbstvertrauen nötig, unabhängiges Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler
  • Geltungsansprüche
    Unhintergehbares Prinzip des Denkens und Handelns, Möglichkeitsbedingung für richtig/falsch, gut/schlecht, schön/hässlich