Russischer Formalismus

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    • 1915 Moskau, 1916 Petersburg
    • Moskau: Moskauer Linguistik-Zirkel
    • Petersburg: Gesellschaft zur Erforschung der poetischen Sprache
  • Moskau: Roman Jakobson, P. Bogatyrev
    St. Petersburg: Viktor Schklowski, Ejchenbaum, Tynjanov
    • 1. Einfluss: Wendung gegen Positivismus: Fokus auf Text (Ferdinand de Saussure: Blick weg von kausaler Entwicklung, will herausfinden, wie Sprache funktioniert, Hinwendung zu Synchronie (entscheidend ist jetziger Sprachzustand), weg von der Diachronie)
  • 2. Einfluss: Futurismus: Manifest: Wort als solches muss zur Geltung kommen: Wort an sich/ selbstwertiges Wort/ Wort das für sich steht; neue Sprache muss geschaffen werden: weg von Sprache, die nach logischen Kriterien funktioniert, hin zu Ursprache; Begriff der Wortkunst entsteht (Literatur erstmals als Kunst betrachtet) 
     -> Sprachkritik in Literatur: Manifest der russischen Formalisten
    • Ziel: Definition von Literatur als wissenschaftlichen Gegenstand
    • Praktische Sprache: möglichst schnelle und ungestörte Kommunikation (Wiedererkennen der Dinge, damit man weiß, worüber man spricht) 
    • Poetische Sprache: Wahrnehmung erschweren, Verfremdung durch einzelne spezifische Verfahren: für jeden Text das Verfahren herausfinden, dass ihn spezifisch macht/ für ihn zentral ist: man kommt Spezifik des jeweiligen Textes auf die Spur, man kann zeigen, inwiefern sich Texte voneinander unterscheiden; Neues Sehen
  • Positiv:
    • überhaupt Definiton, Versuch, LiWi als Fach zu etablieren
  • Negativ:
    • Gelingt ihnen nicht, weil Def völlig an der Textoberfläche bleibt, weil sie nur nach Verfahren sucht 
    • > Literarität eines Textes lässt sich an Oberflächlichkeit nicht festmachen