internationale Inflations- und Wachstumsdifferenzen
Von was ist das Saldo der Übertragungsbilanz geprägt?
großteils von politischen Entscheidungen geprägt ist (Entwicklungshilfe, Zahlungen an die EU) oder
durch bestimmte demographische Entwicklungen (Anzahl von Gastarbeitern),
Von was ist die Handels- und Dienstleistungsbilanz geprägt?
preislichen und konjunkturellen Faktoren
Die in der Bilanz der Erwerbs und Vermögenseinkommen erfassten Zinserträge dagegen resultieren aus
den Kapitalanlageentscheidungen der vorangegangenen Jahre.
Unter Ausklammerung der Übertragungsbilanz und der Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen ergeben sich folgende Haupteinflussgrößen für die Leistungsbilanz
Internationale Inflationsunterschiede, die
Einkommensentwicklung im In- und Ausland sowie die Wechselkursentwicklung.
Internationale Inflations- und Wirtschaftswachstum
Je preisgünstiger ein Land anbieten kann, umso größer sind seine internationalen Wettbewerbschancen. Der Export von Gütern und Dienstleistungen eines Landes wird steigen und sein Import wird sinken, wenn es eine niedrigere Inflationsrate aufweisen kann als das konkurrierende Ausland.
In welchem Ausmaß sich die Handelsströme verändern, hängt dann von
den Preiselastizitäten von Export- und Importnachfrage ab.
Wechselkursänderung
Wertverhältnis von zwei Wärhungen
Es handelt sich um den Preis einer Währung aus dem Ausland, die man im Inland in die jeweilige Währung tauschen möchte.
Preiselasitzität Export- und Importnachfrage
wie sich die Mengen der exportierten und importierten Güter auf Veränderungen der Preise dieser Güter oder anderer wirtschaftlicher Variablen ändern. .
Diese Elastizitäten sind wichtig, um das Verhalten von Handelspartnern auf Preisänderungen zu verstehen und haben Auswirkungen auf die Handelsbilanz eines Landes
Positives Wirtschaftswachtum
Positives Wirtschaftswachstum im eigenen Land (Y) dagegen erhöht die Importe, zum einen weil mehr Rohstoffe benötigt werden, zum anderen weil mit steigendem Konsum auch mehr importierte Konsumgüter nachgefragt werden. Entsprechend steigen die Exporte, wenn das Ausland einen
Konjunkturaufschwung (Y*) aufweist
Abwertung der Währung
Verbilligung der eigenen Produkte
Aufwertung der Währung
Verteuerung der eigenen Produkte
Aufwertung der Währung
gut für Importe
Abwertung der Währung
Exporte steigen
Aufwertung der heimischen Währung- Folgen
dass diese Währung im Vergleich zu ausländischen Währungen teurer wird. Dadurch wird die Produktion von nationalen Produkten teurer, was dazu führen kann, dass weniger nationale Produkte exportiert werden, weil diese teurer sind als vergleichbare Produkte aus dem Ausland.
Aufwertung der heimischen Währung- Folge
Die Exporteinbußen hängen davon ab, wie empfindlich die Nachfrage nach nationalen Produkten auf Preiserhöhungen reagiert.
Gleichzeitig kann die Nachfrage nach ausländischen Produkten steigen, da diese jetzt im Vergleich zu nationalen Produkten günstiger sind. So kann eine Aufwertung der nationalen Währung letztendlich dazu führen, dass der nationale Export sinkt und der Import steigt.
Was hat eine Aufwertung der Währung bei einem Wechselkurs zur Folge?
Eine Aufwertung der Währung bedeutet, dass der Wert der eigenen Währung im Vergleich zu anderen Währungen steigt. Eine solche Aufwertung kann dazu führen, dass exportierte Waren und Dienstleistungen teurer werden und damit weniger konkurrenzfähig sind. Gleichzeitig können Importe billiger werden, was die Inflation senken kann. Eine solche Aufwertung kann auch dazu führen, dass die kapitalintensiven Branchen zurückgehen und die arbeitsintensiven Branchen zunehmen
Abwertung der heimischen Wärhung
dass die nationale Währung im Vergleich zu ausländischen Währungen günstiger wird.
Das führt dazu, dass die Produktion von nationalen Produkten günstiger wird, wodurch wiederum die Exporte steigen können. Die Nachfrage nach nationalen Produkten kann dadurch steigen, weil diese jetzt im Vergleich zu ausländischen Produkten günstiger sind. Dies gilt sowohl für den Export und Import von Gütern als auch für Dienstleistungen wie z.B. die Nachfrage nach Auslandsreisen.
Der Wechselkurs (e) definiert hier den Preis der ausländischen Währung in Euro: z.B. wie viel Euro eine ausländische Währungseinheit wert ist (z.B. 0,70 Euro pro Dollar). Wenn die nationale Währung aufgewertet wird, bedeutet das, dass der Wert von e sinkt.
Aufwertung der inländischen Währung - Wechselkurs e
Verringerung des Wechselkurs e
Leistungsbilanzsaldo aus Exportwert minus Importwert. In inländischer Währung gemessen,
berechnet er sich somit aus der Exportmenge (ex), bewertet mit den inländischen Exportpreisen (P) abzüglich der Importmenge (im), bewertet mit den ausländischen Preisen (P*), die mit dem Wechselkurs e umgerechnet werden
Internationale Renditeunterschiede
Rendite- Verhältnis von Gewinn und Verlust zum eingesetzten Kapital
Haupteinflussgrößen auf die internationale Renditeunterschiede
Zinsunterschiede in den verschiedenen Ländern
Je höher das Zinsniveau in einem Land....
Je höher das Zinsniveau in einem Land ist, umso lukrativer erscheinen Finanzanlagen dort zunächst
Kapitalfluss in das Land mit den höheren Zinsniveau
Positive Erwartungen hierüber entstehen zumeist in Verbindung mit
einer positiven wirtschaftlichen Gesamtentwicklung im betreffenden Land
Höhere Zinsniveau
Attraktivität für Fremdkapital: Unternehmen und Regierungen in einem Land mit höheren Zinsen könnten sich leichter und zu günstigeren Konditionen verschulden, da Kredite attraktiver sind. Dies könnte die Investitionstätigkeit in diesem Land ankurbeln.
. Devisenmarktgewinne: Der Kapitalfluss in ein Land mit höheren Zinsen kann zu einer Aufwertung seiner Währung führen. Investoren, die diese Währung kaufen, können durch Wechselkursgewinne profitieren, wenn die Währung an Wert gewinnt.
Für relativ kurzfristige Anlageentscheidungen im internationalen Raum sind daher die Erwartungen über die künftige Wechselkursentwicklung (ee) von großer Relevanz
inländische Kapitalsaldo hängt positiv von den inländischen Zinsen (i), negativ von den ausländischen Zinsen (i*) und negativ von einer Aufwertungserwartung bezüglich des Dollar (dê) (= Abwertungserwartung gegenüber dem Euro) ab
Zahlungsbilanz in Deutschland
Ab Mitte der 60er Jahre wies die deutsche Leistungsbilanz Überschüsse
auf (mit Ausnahme des Zeitraums 1979 bis 1981: zweite Ölkrise), die in
den 80er zudem ständig anwuchsen
Die Leistungsbilanzüberschüsse resultierten aus anhaltend hohen Handelsbilanzüberschüssen (selbst in den
Jahren 1979 bis 1981 war die Handelsbilanz positiv)
Wiedervereinigung 1989- 1990
Im Zuge der Wiedervereinigung ergab sich allerdings ein hoher Absorptionsbedarf in den neuen Bundesländern, der den Handelsbilanzüberschuss deutlich verkleinerte, so dass die Leistungsbilanz insgesamt in den 90er Jahren ins Defizit
geriet. Seit fast 10 Jahren sind die Handelsbilanzüberschüsse wieder stark
wachsend, so dass auch die Leistungsbilanz wieder von Jahr zu Jahr
wachsende Überschüsse zeigt.
Dienstleistungsbilanz Deutschalnd
stets negativ, v.a. infolge der hohen Ausgaben für den Reiseverkehr ins Ausland
Übertragungsbilanz Deutschland
im Defizit, da wir sowohl Nettozahler in der EU sind, Renten, Pensionen und Reparationen zahlen, Entwicklungshilfe geben und auch die Heimatüberweisungen der Gastarbeiter hier verbucht werden
Die Bilanz der
Erwerbs- und Vermögenseinkommen weist im Zeitverlauf wechselnde
Salden auf. Mitte der 80er Jahre bis Anfang der 90er Jahre zeigt sich etwa ein Überschuss durch ein Anwachsen der Kapitalerträge (hohe Kapitalexporte z. B. in die USA und hohes Zinsniveau dort führten zu hohen Zinserträgen). In den 90er Jahren war ein Defizit zu verzeichnen, da wir nach
der Wiedervereinigung einige Jahre auf ausländische Kapitalgeber angewiesen waren, denen entsprechend Zinsen zu zahlen waren.
Es ist hierbei
festzuhalten, dass sich die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen und die Kapitalbilanz stets gegenläufig verhalten.
Die Kapitalbilanzentwicklung ist ebenfalls nicht stetig. Ab Mitte der 80er
Jahre bis Anfang der 90er Jahre war die Kapitalbilanz fast ständig im Defizit. Danach hat sie sich deutlich „verbessert“. Seit 2001 legen wir wieder zunehmend Vermögen im Ausland an. Allerdings sollte man noch die kurzfristigen und die langfristigen Kapitalbewegungen unterscheiden, die sich oftmals konträr entwickeln. Dies liegt an den unterschiedlichen Determinanten kurz- und langfristiger Kapitalbewegungen. Die kurzfristigen
Kapitalbewegungen sind sehr viel spekulationsabhängiger (Wechselkursspekulationen)
Ist ein Kapitalbilanzdefizit Folge eines Vertrauensverlustes in die Währung (z. B. wegen hoher
Inflation), so ist dies Kapitalflucht und gefährlich für die Volkswirtschaft.
Liegen jedoch in der Volkswirtschaft aufgrund hoher Wachstumsraten auch sehr hohe Ersparnisse vor, die z. Z. nicht im eigenen Land für Investitionszwecke benötigt werden, so kann es sinnvoll sein, überschüssiges Vermögen dem Ausland zur Verfügung zu stellen
U. U. kann ein solcher Kapitalexport in Form von Direktinvestitionen stattfinden, die die Absatzmöglichkeiten, die Weiterverarbeitung oder die Vertriebsmöglichkeiten der eigenen Exporte verbessern. Dann ist ein Kapitalbilanzdefizit positiv zu werten (Deutschland bis 1990 und seit 2001)
Ein Kapitalbilanzüberschuss kann entsprechend ein Zeichen für Vertrauen
in die inländische Volkswirtschaft und die inländische Währung sein. Andererseits müssen für diese Kapitalzuflüsse Zinsen an das Ausland gezahlt werden – das Inland hat sich ja verschuldet!
Die Kapitalimporte rentieren sich also nur, wenn mit ihrer Hilfe im Inland Renditen erwirtschaftet
werden, die die an das Ausland zu zahlenden Zinsen übersteigen. In einer
Phase, in der im Inland viel investiert werden soll, aber nicht genügend
Sparkapital zur Verfügung steht, ist diese Situation sinnvoll (Deutschland