2 5 Haupteinflussgrößen auf die Zahlungsbilanz

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  • Haupteinflussgrößen auf die Zahlungsbilanz
    internationale Renditeunterschiede
    internationale Inflations- und Wachstumsdifferenzen
  • Von was ist das Saldo der Übertragungsbilanz geprägt?
    großteils von politischen Ent￾scheidungen geprägt ist (Entwicklungshilfe, Zahlungen an die EU) oder
    durch bestimmte demographische Entwicklungen (Anzahl von Gastarbeitern),
  • Von was ist die Handels- und Dienstleistungsbilanz geprägt?
    preislichen und konjunkturellen Faktoren
  • Die in der Bilanz der Erwerbs und Vermögenseinkommen erfassten Zinserträge dagegen resultieren aus
    den Kapitalanlageentscheidungen der vorangegangenen Jahre.
  • Unter Ausklammerung der Übertragungsbilanz und der Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen ergeben sich folgende Haupteinflussgrößen für die Leistungsbilanz
    Internationale Inflationsunterschiede, die
    Einkommensentwicklung im In- und Ausland sowie die Wechselkursentwicklung.
  • Internationale Inflations- und Wirtschaftswachstum
    Je preisgünstiger ein Land anbieten kann, umso größer sind seine internationalen Wettbewerbschancen. Der Export von Gütern und Dienstleistungen eines Landes wird steigen und sein Import wird sinken, wenn es eine niedrigere Inflationsrate aufweisen kann als das konkurrierende Ausland.
    In welchem Ausmaß sich die Handelsströme verändern, hängt dann von
    den Preiselastizitäten von Export- und Importnachfrage ab.
  • Wechselkursänderung
    Wertverhältnis von zwei Wärhungen
    Es handelt sich um den Preis einer Währung aus dem Ausland, die man im Inland in die jeweilige Währung tauschen möchte.
  • Preiselasitzität Export- und Importnachfrage
    wie sich die Mengen der exportierten und importierten Güter auf Veränderungen der Preise dieser Güter oder anderer wirtschaftlicher Variablen ändern. .
  • Diese Elastizitäten sind wichtig, um das Verhalten von Handelspartnern auf Preisänderungen zu verstehen und haben Auswirkungen auf die Handelsbilanz eines Landes
  • Positives Wirtschaftswachtum

    Positives Wirtschaftswachstum im eigenen Land (Y) dagegen erhöht die Importe, zum einen weil mehr Rohstoffe benötigt werden, zum anderen weil mit steigendem Konsum auch mehr importierte Konsumgüter nachgefragt werden. Entsprechend steigen die Exporte, wenn das Ausland einen
    Konjunkturaufschwung (Y*) aufweist
  • Abwertung der Währung

    Verbilligung der eigenen Produkte
  • Aufwertung der Währung

    Verteuerung der eigenen Produkte
  • Aufwertung der Währung
    gut für Importe
  • Abwertung der Währung
    Exporte steigen
  • Aufwertung der heimischen Währung- Folgen
    dass diese Währung im Vergleich zu ausländischen Währungen teurer wird. Dadurch wird die Produktion von nationalen Produkten teurer, was dazu führen kann, dass weniger nationale Produkte exportiert werden, weil diese teurer sind als vergleichbare Produkte aus dem Ausland.
  • Aufwertung der heimischen Währung- Folge
    Die Exporteinbußen hängen davon ab, wie empfindlich die Nachfrage nach nationalen Produkten auf Preiserhöhungen reagiert.
    • Gleichzeitig kann die Nachfrage nach ausländischen Produkten steigen, da diese jetzt im Vergleich zu nationalen Produkten günstiger sind. So kann eine Aufwertung der nationalen Währung letztendlich dazu führen, dass der nationale Export sinkt und der Import steigt.
  • Was hat eine Aufwertung der Währung bei einem Wechselkurs zur Folge?
    Eine Aufwertung der Währung bedeutet, dass der Wert der eigenen Währung im Vergleich zu anderen Währungen steigt. Eine solche Aufwertung kann dazu führen, dass exportierte Waren und Dienstleistungen teurer werden und damit weniger konkurrenzfähig sind. Gleichzeitig können Importe billiger werden, was die Inflation senken kann. Eine solche Aufwertung kann auch dazu führen, dass die kapitalintensiven Branchen zurückgehen und die arbeitsintensiven Branchen zunehmen
  • Abwertung der heimischen Wärhung
    dass die nationale Währung im Vergleich zu ausländischen Währungen günstiger wird.
    • Das führt dazu, dass die Produktion von nationalen Produkten günstiger wird, wodurch wiederum die Exporte steigen können. Die Nachfrage nach nationalen Produkten kann dadurch steigen, weil diese jetzt im Vergleich zu ausländischen Produkten günstiger sind. Dies gilt sowohl für den Export und Import von Gütern als auch für Dienstleistungen wie z.B. die Nachfrage nach Auslandsreisen.
  • Der Wechselkurs (e) definiert hier den Preis der ausländischen Währung in Euro: z.B. wie viel Euro eine ausländische Währungseinheit wert ist (z.B. 0,70 Euro pro Dollar). Wenn die nationale Währung aufgewertet wird, bedeutet das, dass der Wert von e sinkt.
  • Aufwertung der inländischen Währung - Wechselkurs e
    Verringerung des Wechselkurs e
  • Leistungsbilanzsaldo aus Exportwert minus Importwert. In inländischer Währung gemessen,
    berechnet er sich somit aus der Exportmenge (ex), bewertet mit den inländischen Exportpreisen (P) abzüglich der Importmenge (im), bewertet mit den ausländischen Preisen (P*), die mit dem Wechselkurs e umgerechnet werden
  • Internationale Renditeunterschiede
    Rendite- Verhältnis von Gewinn und Verlust zum eingesetzten Kapital
  • Haupteinflussgrößen auf die internationale Renditeunterschiede

    Zinsunterschiede in den verschiedenen Ländern
  • Je höher das Zinsniveau in einem Land....
    Je höher das Zinsniveau in einem Land ist, umso lukrativer erscheinen Finanzanlagen dort zunächst
    • Kapitalfluss in das Land mit den höheren Zinsniveau
  • Positive Erwartungen hierüber entstehen zumeist in Verbindung mit
    einer positiven wirtschaftlichen Gesamtentwicklung im betreffenden Land
  • Höhere Zinsniveau
    Attraktivität für Fremdkapital: Unternehmen und Regierungen in einem Land mit höheren Zinsen könnten sich leichter und zu günstigeren Konditionen verschulden, da Kredite attraktiver sind. Dies könnte die Investitionstätigkeit in diesem Land ankurbeln.
    . Devisenmarktgewinne: Der Kapitalfluss in ein Land mit höheren Zinsen kann zu einer Aufwertung seiner Währung führen. Investoren, die diese Währung kaufen, können durch Wechselkursgewinne profitieren, wenn die Währung an Wert gewinnt.
  • Für relativ kurzfristige Anlageentscheidungen im internatio￾nalen Raum sind daher die Erwartungen über die künftige Wechselkurs￾entwicklung (ee) von großer Relevanz
  • inländische Kapitalsaldo hängt positiv von den inländischen Zinsen (i), negativ von den aus￾ländischen Zinsen (i*) und negativ von einer Aufwertungserwartung be￾züglich des Dollar (dê) (= Abwertungserwartung gegenüber dem Euro) ab
  • Zahlungsbilanz in Deutschland
    Ab Mitte der 60er Jahre wies die deutsche Leistungsbilanz Überschüsse
    auf (mit Ausnahme des Zeitraums 1979 bis 1981: zweite Ölkrise), die in
    den 80er zudem ständig anwuchsen
  • Die Leistungsbilanzüberschüsse re￾sultierten aus anhaltend hohen Handelsbilanzüberschüssen (selbst in den
    Jahren 1979 bis 1981 war die Handelsbilanz positiv)
  • Wiedervereinigung 1989- 1990
    Im Zuge der Wieder￾vereinigung ergab sich allerdings ein hoher Absorptionsbedarf in den neu￾en Bundesländern, der den Handelsbilanzüberschuss deutlich verkleiner￾te, so dass die Leistungsbilanz insgesamt in den 90er Jahren ins Defizit
    geriet. Seit fast 10 Jahren sind die Handelsbilanzüberschüsse wieder stark
    wachsend, so dass auch die Leistungsbilanz wieder von Jahr zu Jahr
    wachsende Überschüsse zeigt.
  • Dienstleistungsbilanz Deutschalnd
    stets negativ, v.a. infolge der hohen Ausga￾ben für den Reiseverkehr ins Ausland
  • Übertragungsbilanz Deutschland
    im Defizit, da wir sowohl Nettozahler in der EU sind, Renten, Pensio￾nen und Reparationen zahlen, Entwicklungshilfe geben und auch die Heimatüberweisungen der Gastarbeiter hier verbucht werden
  • Die Bilanz der
    Erwerbs- und Vermögenseinkommen weist im Zeitverlauf wechselnde
    Salden auf. Mitte der 80er Jahre bis Anfang der 90er Jahre zeigt sich etwa ein Überschuss durch ein Anwachsen der Kapitalerträge (hohe Kapitalexporte z. B. in die USA und hohes Zinsniveau dort führten zu hohen Zinser￾trägen). In den 90er Jahren war ein Defizit zu verzeichnen, da wir nach
    der Wiedervereinigung einige Jahre auf ausländische Kapitalgeber ange￾wiesen waren, denen entsprechend Zinsen zu zahlen waren.
  • Es ist hierbei
    festzuhalten, dass sich die Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkom￾men und die Kapitalbilanz stets gegenläufig verhalten.
  • Die Kapitalbilanzentwicklung ist ebenfalls nicht stetig. Ab Mitte der 80er
    Jahre bis Anfang der 90er Jahre war die Kapitalbilanz fast ständig im Defi￾zit. Danach hat sie sich deutlich „verbessert“. Seit 2001 legen wir wieder zunehmend Vermögen im Ausland an. Allerdings sollte man noch die kurzfristigen und die langfristigen Kapitalbewegungen unterscheiden, die sich oftmals konträr entwickeln. Dies liegt an den unterschiedlichen Determinanten kurz- und langfristiger Kapitalbewegungen. Die kurzfristigen
    Kapitalbewegungen sind sehr viel spekulationsabhängiger (Wechselkursspekulationen)
  • Ist ein Kapitalbilanzdefizit Folge eines Vertrauensverlustes in die Währung (z. B. wegen hoher
    Inflation), so ist dies Kapitalflucht und gefährlich für die Volkswirtschaft.
    • Liegen jedoch in der Volkswirtschaft aufgrund hoher Wachstumsraten auch sehr hohe Ersparnisse vor, die z. Z. nicht im eigenen Land für Investitionszwecke benötigt werden, so kann es sinnvoll sein, überschüssiges Vermögen dem Ausland zur Verfügung zu stellen
  • U. U. kann ein solcher Kapitalexport in Form von Direktinvestitionen statt￾finden, die die Absatzmöglichkeiten, die Weiterverarbeitung oder die Vertriebsmöglichkeiten der eigenen Exporte verbessern. Dann ist ein Kapitalbilanzdefizit positiv zu werten (Deutschland bis 1990 und seit 2001)
  • Ein Kapitalbilanzüberschuss kann entsprechend ein Zeichen für Vertrauen
    in die inländische Volkswirtschaft und die inländische Währung sein. An￾dererseits müssen für diese Kapitalzuflüsse Zinsen an das Ausland ge￾zahlt werden – das Inland hat sich ja verschuldet!
  • Die Kapitalimporte ren￾tieren sich also nur, wenn mit ihrer Hilfe im Inland Renditen erwirtschaftet
    werden, die die an das Ausland zu zahlenden Zinsen übersteigen. In einer
    Phase, in der im Inland viel investiert werden soll, aber nicht genügend
    Sparkapital zur Verfügung steht, ist diese Situation sinnvoll (Deutschland
    in den 90er Jahren nach der Wiedervereinigung).