Entwicklung und Entwicklungsstörungen

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Cards (818)

  • Entwicklungspsychologie
    Befasst sich mit intraindividuellen Veränderungen des Erlebens und Verhaltens über die Zeit hinweg
  • Fragestellung der Kauai-Studie von Emmy Werner: Wie entwickeln sich Kinder in sozialen und gesundheitlichen Risikolagen?
  • Unerwartetes Ergebnis der Kauai-Studie: 2/3 Kinder entwickelte sich ungünstig (->"vulnerabel"), 1/3 Kinder entwickelte sich erstaunlich gut ("Resilienz")
  • Kauai-Studie
    • 698 Kinder auf Hawai (davon 201 Risikokinder)
    • 1955 – 1988 (d.h. 33 Jahre)
    • Längsschnittstudie
    • Untersuchungszeitpunkte: Geburt, 1 Jahr, 10 Jahre, 18 Jahre, 33 Jahre
    • Erfasste Variablen: Intelligenz, Persönlichkeit, "Lebenserfolg"
    • Untersuchungsverfahren: Standardisierte Tests, Befragungen von Eltern, Nachbarn, Beobachtung in der Familie
  • Michael
    • Frühgeborenes, jugendliche Eltern, Mutter verlässt Familie, er und 3 Geschwister wachsen bei Großeltern und Vater auf
    • Mit 18: beliebt bei Gleichaltrigen, positive Lebenseinstellung, Beginn eines Studiums
    • Mit 33: Rechtsanwalt, mit dem eigenen Leben zufrieden
  • Bedingungen, die zur Resilienz beitragen
    • Externe Unterstützungssysteme (Schule, Arbeitsplatz, Kirchen)
    • Affektive Bindungen (sichere Beziehung zu Erwachsenen)
    • Dispositionelle Eigenschaften (Persönlichkeit, Intelligenz)
  • Universelle Merkmale
    • Aussagen über die Entwicklung der meisten Menschen im Lauf des Lebens (z.B. motorische Entwicklung, Sprachentwicklung, Gedächtnisentwicklung etc.)
    • Suche nach Mechanismen für die Entwicklung
  • Interindividuelle Unterschiede
    • Unterschiede in der Persönlichkeit (Temperament) verschiedener Kinder von Geburt an
    • Stabilität dieser interindividuellen Unterschiede
    • Auswirkungen vergleichbarer Bedingungen auf die Entwicklung unterschiedlicher Personen
  • Entwicklungspsychologie versucht die menschliche Natur zu verstehen
  • Intraindividuelle Veränderungen
    Veränderungen im Erleben und Verhalten, die mit zunehmendem Alter auftreten (alterskorreliert sind)
  • Interindividuelle Unterschiede
    Unterschiede bei den intraindividuellen Veränderungen des Erlebens und Verhaltens
  • Entwicklungspsychologie
    Analyse von intraindividuellen Veränderungen des Erlebens und Verhaltens in Bezug zu der jeweiligen materiellen und sozialen Umgebung
  • Anwendungsfragen, für die die Entwicklungspsychologie wissenschaftlich fundierte Grundlagen bereitstellt
    • Was entspricht einem alterstypischen Entwicklungsverlauf?
    • Wo muss ein Kind unterstützt werden?
    • Kann durch Prävention ungünstigen Entwicklungen vorgebeugt werden?
    • Kann durch Intervention eine von der Norm abweichende Entwicklung beeinflusst werden?
    • Welche Art von Betreuung ist für Kinder vor dem Kindergarten sinnvoll?
    • Wie sollte die Gruppengröße in Kita, Vorschule, Grundschule sein?
    • Sorgerechtsfälle; Glaubwürdigkeit von Kinderaussagen vor Gericht
  • Intervention
    Eine von der Norm abweichende Entwicklung
  • Entwicklungspsychologie stellt wissenschaftlich fundierte Grundlagen für Anwendungsfragen bereit
  • Wirkung der Art der Befragung auf den Wahrheitsgehalt der Aussage
    1. bis 4- und 4- bis 5-jährige Kinder spielten mit Versuchsleiter*in ein Spiel
    2. Sozialarbeiter*in, der falsche / richtige Informationen erhalten hatte, befragte Kind nach 4 Wochen
    3. Sozialarbeiter stellten Suggestivfragen nach vermeintlich Geschehenem
  • Von Kindern falsch berichtete Details (%) als Funktion des Alters und der Art der Vorinformationen der Sozialarbeiter*in
    • Kinder berichten altersunabhängig selten falsche Details, wenn Sozialarbeiter*in auf richtiger Information befragt
    • 4-Jährige berichten deutlich mehr falsch suggerierte Details als 5-Jährige, wenn Sozialarbeiter*in auf falscher Information befragt
  • Empiristen
    John Locke: Erfahrung des Kindes ist die entscheidende Determinante von Entwicklung (tabula rasa)
  • Nativisten

    • Jean Jacques Rousseau: Entwicklung hin zur Vernunft ("Die Natur ist im Grunde vernünftig")
    • Kant: Idee der angeborenen Begriffe (Zeit, Raum etc.)
  • Charles Darwin
    • Adaptation an die jeweilige Umwelt
    • Individualentwicklung als Beispiel für die langsamen Veränderungen im Lauf der Evolution
    • Vergleichende Psychologie (Comparative Psychology)
    • Bedeutung des Gesichtsausdrucks für Emotionen (-> Emotionstheorien)
    • Bindungstheorie
    • Kernwissensansätze
  • Moderne Ansätze knüpfen an philosophische und biologische Perspektiven an

    • Behaviouristische Ansätze (Watson, Skinner) knüpfen an Empiristen an
    • Kernwissensansätze knüpfen an Nativisten und Charles Darwin an
  • Entwicklungspsychologie stellt Informationen über individuelle Entwicklungen und universelle Entwicklungsverläufe bereit
  • Entwicklungspsychologie ist Grundlagendisziplin zur Beschreibung und Erklärung von Entwicklungsveränderungen
  • Entwicklungspsychologie ist Anwendungsdisziplin bei der Beantwortung von Erziehungsfragen, sozialpolitischen Fragen
  • Wissenschaftliche Entwicklungspsychologie hat Wurzeln in der Philosophie und Biologie
  • Entwicklungspsychologie als empirisches Fach (ab Mitte/Ende des 18. Jhds.) knüpft bis heute an diese Wurzeln an (z.B. Vergleichende Psychologie)
  • Entwicklungspsychologie
    Hat das Ziel, Veränderungen und Konstanzen des Erlebens und Verhaltens über die Lebensspanne hinweg zu beschreiben
  • Veränderungen
    Langfristige systematische Schwankungen
  • Kognitive Entwicklung 1
    Vorlesungsthema 4
  • Variabilität
    Kurzfristige und unsystematische Schwankungen
  • Stufen in der Theorie Piagets
    • Sensomotorische Stufe
    • Präoperationale Stufe
    • Konkret-Operationale Stufe
    • Formal-operatorische Stufe
  • Methodische Verfahren und Untersuchungsdesigns
    • Untersuchungsdesigns
    • Experiment
    • Quasiexperiment
    • Korrelatives Vorgehen
    • Datengewinnung
    • Grundlagen des Messens
  • Sensomotorische Stufe
    • Sinneserfahrungen und Handlungen
    • Reflexe
    • Primäre Kreisreaktionen
    • Sekundäre Kreisreaktionen
    • Koordination sekundärer Schemata
    • Tertiäre Kreisreaktionen
    • Übergang zur Symbolischen Repräsentation
  • Baum
    Eine mehrjährige Pflanze mit einem länglichen Stamm oder Stamm, der meist Äste und Blätter trägt
  • Bäume stellen ihre eigene Nahrung durch Photosynthese her
  • Photosynthese
    1. Lichtenergie von Chloroplasten wird eingefangen und als ATP gespeichert
    2. ATP wird verwendet, um Zucker zu erzeugen, den die Pflanze zum Wachsen und Leben nutzt
  • Längsschnitt
    Dieselbe Gruppe wird über mehrere Messzeitpunkte untersucht
  • Objektpermanenz
    Wissen, dass Objekte auch dann weiterexistieren, wenn sie sich außerhalb des Wahrnehmungsfeldes befinden
  • Querschnitt
    Verschiedene Gruppen werden zu einem Messzeitpunkt untersucht
    1. nicht-B-Fehler
    • Die Tendenz, dorthin zu greifen, wo ein Objekt zuletzt gefunden wurde, statt es dort zu suchen, wo es tatsächlich versteckt wurde