Lesen und Text verstehen

Subdecks (2)

Cards (392)

  • Zeichenverständnis
    Symbole vereinbaren, verwenden, verstehen
  • Funktion der Schriftverwendung

    Soziale Formen und persönlicher Nutzen des Lesens und Schreibens
  • Aufbau von Schrift
    Selbstständiges Erlesen und Verschriften durch Einsicht in die Parallelität von Schriftkette und Lautfolge
  • Lautanalyse
    Sprachlaute unterscheiden, ausgliedern, verbinden
  • Buchstabenkenntnis
    Buchstaben in Formvarianten erkennen und verschiedenen Lauten zuordnen
  • Gliederung in Bausteine
    Gliederung von Wörtern in Teile – Zusammenfassung von Buchstaben in Gruppen
  • Sicht-Wortschatz
    Häufige Wörter rasch erkennen und "blind" schreiben
  • Leseflüssigkeit
    Die Fähigkeit, längere Textpassagen flüssig zu lesen, das heißt "rapidly, smoothly, effortlessly, and automatically with little conscious attention to the mechanics of reading, such as decoding"
  • Teilfertigkeiten der Leseflüssigkeit
    • Dekodiergenauigkeit
    • Automatisierung der Dekodiergenauigkeit
    • Lesegeschwindigkeit
    • Intonationsfähigkeit
  • Dekodiergenauigkeit
    Gestattet Aussagen über die Qualität der GPK und erleichtert/erschwert das Satzverstehen
  • Dekodiergenauigkeitsniveaus
    • Frustrationsniveau (<10%)
    • Instruktionsniveau (90-95%)
    • Unabhängigkeitsniveau (96-100%)
  • Automatisierung der Dekodiergenauigkeit
    Wie schnell und mühelos gelingt den Leser*innen die Zuordnung von Graphemen und Phonemen? Wie schnell kann der Leser*innen auf das semantische Lexikon zurückgreifen?
  • Lesegeschwindigkeit
    Kann an Leseziel und -situation angepasst werden, basiert auf den hierarchieniedrigen Teilkomponenten (Dekodiergenauigkeit und Automatisierung), geht jedoch darüber hinaus
  • Flüssiges Lesen ≠ speed reading, Richtwert 150 WPM bei mittelschweren Texten (Betriebsgeschwindigkeit)
  • Intonationsfähigkeit
    Höchste Anforderungsstufe, setzt die Beherrschung der anderen Teilfähigkeiten voraus, Intonation und Pausengestaltung, Rhythmus zur sinnhaften Strukturierung des Gelesenen (= klarer Leseausdruck)
  • Förderung der Intonationsfähigkeit v.a. bei SuS mit DaZ
  • Solange die textnahen Operationen des Dekodierens auf der Textoberfläche nicht mühelos, sicher und schnell beherrscht werden, belegen sie die Aufmerksamkeit des/der Lesenden und binden zu viel Gedächtniskapazität: Das inhaltliche Verstehen des Textes und mithin der eigentliche Leseauftrag kann nicht gelingen.
  • Leseflüssigkeit wird ab der zweiten Klasse erworben, sollte nach der vierten Klasse erworben sein, kann in der Sek. nicht vorausgesetzt werden
  • Mangelnde Leseflüssigkeit ver-/behindert den Wissenserwerb und das Lernen aus Texten, der Rückstand kann ohne Förderung nicht mehr aufgeholt werden
  • Varianten der Diagnose der Leseflüssigkeit
    • Nicht-standardisierte Testverfahren
    • Standardisierte Testverfahren
  • Nicht-standardisierte Testverfahren

    Im laufenden Unterricht einsetzbar (Ausnahme: Intonationsfähigkeit), präzise Rückmeldung, Wiederholung kann Verbesserung verdeutlichen, lesedidaktisch geschulte Lehrkraft, Auswahl altersangemessener Lesetexte, keine Normwerte
  • Standardisierte Testverfahren

    Testgütekriterien gesichert, wissenschaftlich evaluiert, Normwerte, ökonomisch einsetzbar, lizenzpflichtig und kostenintensiv, voraussetzungsreiche Auswertung
  • Standardisierte Testverfahren
    • Salzburger Lesescreening, Würzburger Leiselesetest, Stolperwörtertest
  • Stolperwörtertest
    Zielgruppe: Klassenstufen 1-4, Prinzip: In Sätzen nicht zugehörige Wörter durchstreichen, Testgüte: entspricht überwiegend den Minimalstandards, durch Lehrkräfte anwendbar, Vergleichswerte aus nicht repräsentativer Stichprobe, kostenfrei
  • Salzburger Lesescreening
    Zielgruppe: Einzel- oder Klassentest von der 2. bis zur 9. Klassenstufe, Prinzip: Speed-Test - Innerhalb von drei Minuten müssen so viele Aussagen wie möglich auf den Wahrheitsgehalt geprüft werden, Testgüte: entspricht den Minimalstandards, Auswertung: Lesequotient, kostenpflichtig, normiert
  • Prozessebene
    Messbare kognitive Teilprozesse, die während des Lesens ablaufen
  • Würzburger leise Lesetest
    Zielgruppe: ab Ende Klasse 1 einsetzbar, Einzel- und/oder Gruppentest, Prinzip: Speed-Test - Anzahl der korrekt bearbeiteten Begriffe, Testgüte: entspricht den Minimalstandards, Anwendung wird nur für diagnostische geschultes Personal empfohlen
  • Subjektebene
    Eigenschaften, die subjektive Aspekte, die der Leser in den Leseprozess einbringt
  • Soziale Ebene
    Kontext und Interaktionen, in die der Leseprozess sowie die subjektive Wahrnehmung eingebunden sind
  • Reihumlesen kann die Leseflüssigkeit fördern
  • Lautleseverfahren
    • Begleitendes Lautlesen (paired reading)
    • Wiederholtes Lautlesen (repeated reading)
  • Lesekompetenz in PISA (Programme for International Student Assessment)
  • Begleitendes Lautlesen (paired reading)
    Trainieren der Leseflüssigkeit, Kern ist das wiederholte (halb) laute Vorlesen von kurzen Texten im Partner-Setting, der bessere Leser liest als Modell und korrigiert Lesefehler
  • PISA 2018: Prozentuale Anteile von Schüler*innen auf den verschiedenen Kompetenzstufen für die Gesamtskala Lesekompetenz
  • Wiederholtes Lautlesen (repeated reading)
    Trainieren der Leseflüssigkeit durch Wiederholung (halb-)lautes Lesen desselben Textes, Erweiterung des Sichtwortschatzes, leseschwaches Kind liest einem Peer den Text so lange vor, bis es eine vorher definite Lesegeschwindigkeit erreicht hat
  • Wortidentifikation
    Hierarchieniedrige Teilkompetenz der Lesekompetenz
  • Rekodieren
    1. Visuelles Erkennen bedeutungsunterscheidender Buchstabenelemente
    2. Erkennen unterschiedlicher Schrifttypen
    3. Erwerb der Graphem-Phonem-Korrespondenzen
  • Synthetisieren und Dekodieren
    1. Hüte
    2. Hütte
  • Zwei-Wege-Modell des Lesens (Coltheart 1978)
    • Direkter Weg
    • Indirekter Weg
  • Faktoren, die das Wortlesen beeinflussen können
    • Wortüberlegenheitseffekt
    • Einfluss des Satzkontexts