Erste Hilfe 2

Cards (105)

  • Erstmaßnahmen bei verschiedenen Krankheitsbildern oder Notfällen
    • Schlaganfall
    • Krampfanfall
    • Asthmaanfall
    • Fremdkörper in den Atemwegen
    • Angina Pectoris und Herzinfarkt
    • Verbrennungen und Verbrühungen
    • Unterkühlungen und Erfrierungen
    • Vergiftungen
    • Schock
    • Elektrounfälle
    • Ertrinkungsunfälle
  • Schlaganfall (FAST-Maßnahmen)
    1. Face (Gesicht)
    2. Arms (Arme)
    3. Speech (Sprache)
    4. Time (Zeit)
  • FAST-Maßnahmen sollen darauf abzielen, schnellstmöglich professionelle medizinische Hilfe herbeizurufen und dem Betroffenen bestmöglich zu helfen
  • Face (Gesicht)

    Überprüfen Sie das Gesicht des Betroffenen auf Symptome wie Asymmetrie oder Hängen eines Mundwinkels. Bitten Sie die Person, zu lächeln, um mögliche Auffälligkeiten zu erkennen.
  • Arms (Arme)

    Bitten Sie die Person, beide Arme auszustrecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Achten Sie darauf, ob ein Arm absinkt oder sich nicht richtig heben lässt.
  • Speech (Sprache)

    Hören Sie auf die Sprache des Betroffenen. Bitten Sie ihn, einen einfachen Satz zu wiederholen, um mögliche Sprachstörungen oder Unverständlichkeiten zu erkennen.
  • Time (Zeit)
    Die Zeit ist entscheidend. Wenn Sie eines oder mehrere der oben genannten Anzeichen bemerken, rufen Sie sofort den Notruf (in vielen Ländern ist die Notrufnummer 112 oder 911). Notieren Sie sich den genauen Zeitpunkt, zu dem die Symptome begonnen haben, da dies für die medizinische Behandlung wichtig ist.
  • Weitere allgemeine Erstmaßnahmen bei Schlaganfall

    1. Den Betroffenen beruhigen
    2. Keine Nahrung oder Getränke
  • Diese Maßnahmen stellen keine Behandlung des Schlaganfalls selbst dar, sondern dienen dazu, schnell professionelle medizinische Hilfe zu erhalten. Je früher ein Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine positive Prognose und Wiederherstellung.
  • Krampfanfall

    1. Bleiben Sie ruhig
    2. Schützen Sie den Kopf
    3. Drehen Sie die Person in die stabile Seitenlage
    4. Entfernen Sie gefährliche Gegenstände
    5. Lockern Sie enge Kleidung
    6. Zeitnahme
    7. Verhindern Sie Eingreifen
    8. Nach dem Anfall
  • Asthmaanfall
    1. Beruhigen Sie die Person
    2. Hilfe anbieten
    3. Sitzende Position
    4. Lockernde Kleidung
    5. Inhalation von Asthmamedikamenten
    6. Anruf des Notrufs
    7. Wiederholte Inhalation
  • Fremdkörperaspiration
    Durch Verschlucken oder Einatmen gelangt ein Fremdkörper in die Luftröhre oder in die Bronchien. Symptome können sein: Anfallsartiger Reizhusten, Stridor, Dyspnoe. Kann im schlimmsten Fall zum Atemstillstand führen.
  • Erstmaßnahmen bei Fremdkörperaspiration
    1. Rufen Sie sofort den Notruf
    2. Ermutigen Sie den Betroffenen zum Husten
    3. Heimlich-Manöver (bei bewusstlosen Erwachsenen)
    4. Beatmung und Wiederbelebung (falls erforderlich)
    5. Vermeiden Sie Panik und unterstützen Sie die betroffene Person
  • Das Heimlich-Manöver sollte nicht bei bewusstlosen Kindern oder Säuglingen durchgeführt werden. In solchen Fällen wird die Rückenlage mit kräftigen Schlägen zwischen die Schulterblätter bevorzugt.
  • Erstmaßnahmen bei Angina Pectoris
    1. Ruhe und Entspannung
    2. Einnahme von Nitroglycerin (falls verschrieben)
    3. Notruf verständigen
  • Erstmaßnahmen bei Herzinfarkt
    1. Notruf absetzen
    2. Ruhe bewahren
    3. Einnahme von Aspirin
    4. Beobachtung
  • Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt ist Zeit von entscheidender Bedeutung. Frühzeitige medizinische Intervention kann lebensrettend sein und die Folgen eines Herzinfarkts minimieren.
  • Verbrennungen und Verbrühungen

    Werden anhand ihrer Eindringtiefe in der Haut in vier Grade eingeteilt. Verbrennungen werden durch heiße Gegenstände, Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten oder Wasserdampf verursacht.
  • Neunerregel nach Wallace

    Methode zur Berechnung der Verbrennungsfläche
  • Gradeinteilung + Klinik
    • Grad I: Rötung und Schwellung der Haut, lokale Schmerzen
    • Grad II a und b: Rötung mit Blasenbildung und deutlichen Schmerzen, Epidermis und obere Dermis (Lederhaut) betroffen (II a), zusätzlich tiefe Dermis, Abheilung mit Narbengewebe (II b)
    • Grad III: Weiße Hautverfärbung ohne Blasenbildung, kaum schmerzhaft
  • Erste Hilfe bei Bewusstlosigkeit

    Überprüfe die betroffene Person auf Anzeichen von Bewusstseinsverlust und beginne mit Wiederbelebungsmaßnahmen, wenn erforderlich
  • Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt ist Zeit von entscheidender Bedeutung. Frühzeitige medizinische Intervention kann lebensrettend sein und die Folgen eines Herzinfarkts minimieren. Daher sollte der Notruf so schnell wie möglich kontaktiert werden
  • Verbrennungen und Verbrühungen

    Werden anhand ihrer Eindringtiefe in der Haut in vier Grade eingeteilt. Verbrennungen werden durch heiße Gegenstände, Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten oder Wasserdampf verursacht
  • Verbrennungsgrade
    • Grad I: Rötung und Schwellung der Haut, lokale Schmerzen
    • Grad II a und b: Rötung mit Blasenbildung und deutlichen Schmerzen, Epidermis und obere Dermis (Lederhaut) betroffen (II a), zusätzlich tiefe Dermis, Abheilung mit Narbengewebe (II b)
    • Grad III: Weiße Hautverfärbung ohne Blasenbildung, kaum schmerzhaft
    • Grad IV: Verkohlung, schwarz, lederartig, trocken, keine Schmerzwahrnehmung
  • Erste Hilfe bei Verbrennungen
    1. Hitzezufuhr unterbrechen
    2. Beruhigen
    3. Nicht verklebte Kleidung entfernen
    4. Kühlen mit Wasser ca 10 min lang
    5. Sterile Wundabdeckung
    6. Wärmeerhaltung
    7. Ständige Vitalzeichenkontrolle
    8. Infusionstherapie ab ca. 10% verbrannter Hautfläche bei Erwachsenen und bei Kindern ab ca. 5%
  • Erfrierung

    Lokale, meist auf die Haut beschränkte Kälteschädigung ohne Absinken der Körperkerntemperatur
  • Unterkühlung (Hypothermie)

    Sinken der Körperkerntemperatur unter 35 °C. Akute Lebensgefahr bei Körpertemperaturen unter 30 °C
  • Erfrierungsgrade
    • Erfrierung 1. Grades: Schädigung der Epidermis
    • Erfrierung 2. Grades: Schädigung der Dermis
    • Erfrierung 3. Grades: Schädigung der Dermis und Subkutis
    • Erfrierung 4. Grades: Schädigung der Dermis und der darunterliegenden Strukturen mit Nekrosenbildung
  • Erste Hilfe bei Erfrierungen
    1. Der betroffene Körperteil wird langsam erwärmt, z. B. im Wasserbad. Liegt eine schwere Erfrierung einer Extremität mit Unterkühlung vor, sollte keine Wärmeapplikation erfolgen, da hierdurch der Sauerstoffbedarf des geschädigten Gewebes rasch ansteigen würde – die wegen der Kälte eingeschränkte Durchblutung wäre nicht in der Lage, den benötigten Sauerstoff „anzuliefern". In diesem Fall wird der gesamte Körper langsam erwärmt (Erwärmung von „innen nach außen")
    2. Die Hautschäden werden, ähnlich wie bei Verbrennungen, steril abgedeckt
  • Bei allen Erfrierungen muss an eine gleichzeitig vorliegende Unterkühlung gedacht werden. Diese ist vorrangig zu behandeln
  • Stadien der Unterkühlung
    • Mild: (35–32 °C), Patient zunächst bewusstseinsklar, Muskelzittern, Schmerzen, RR und Puls erhöht, Haut blass und kalt. Nach einiger Zeit zunehmende Apathie
    • Mäßig: (31–28 °C), Schläfrigkeit, Reflexe abgeschwächt, kein Muskelzittern mehr, keine Schmerzen, RR und Puls erniedrigt
    • Schwer:(< 28 °C), Koma (Scheintod), Puls nicht tastbar, minimale Atmung, keine Reflexe, evtl. Herz-Kreislauf-Stillstand, Pupillen erweitert und starr
  • Erste Hilfe bei Unterkühlung
    1. Bei Kreislaufstillstand kardiopulmonale Reanimation durchführen
    2. Weitere Kälteverluste verhindern. Nasse Kleider entfernen, die Unterkühlte gut bedeckt und windgeschützt (!) positionieren, möglichst in einen warmen Raum bringen. Warmen Tee nur bei voll erhaltenem Bewusstsein anbieten (keinen Alkohol!)
    3. Nur bei leichter Unterkühlung (Kerntemperatur > 30 °C) und erhaltener Herz-Kreislauf-Funktion äußere Erwärmungsmaßnahmen ergreifen, z. B. durch Wärmepackungen in Achselhöhlen, am Hals oder in der Leistengegend. Bei allen schwer Unterkühlten drohen bei der aktiven Wiedererwärmung ernste Komplikationen, z. B. Herzkammerflimmern und Schock. Den Unterkühlten in diesem Fall möglichst schonend transportieren und nur unter ärztlicher Aufsicht aufwärmen! Frühzeitig den Rettungsdienst verständigen
  • Bei Erfrierungen gilt: Im Zweifel Erfrierungsopfer immer reanimieren, es sei denn, es liegt eine andere, zweifelsfreie Todesursache vor („Keiner ist tot, bis er nicht warm und tot ist."): Lebenszeichen oder umgekehrt den Tod festzustellen kann bei Hypothermie sehr schwierig sein, zudem ist die Überlebenszeit der Gewebe erheblich verlängert
  • Niemals die Extremitäten isoliert erwärmen (drohendes „Versacken" des Blutes mit nachfolgendem Volumenmangelschock)
  • Niemals Autotransfusionslagerung oder größere Lageänderung am Unterkühlten vornehmen (Gefahr des Kammerflimmerns durch Rückfluss von kaltem Körperschalenblut zum Herzen)
  • Intoxikation

    Vergiftung des Körpers durch Aufnahme giftiger Substanzen. Entweder vorsätzlich (in Suizidabsicht) oder versehentlich (z. B. Kinder, die Reinigungsmittel trinken, Arbeitsunfälle, Überdosierung von Rausch- und Genussmitteln)
  • Aufnahmewege von Toxinen (Giften)

    • Verdauungstrakt
    • Atemwege
    • Blutbahn
    • Haut/Schleimhaut
  • Vergiftungserscheinungen
    • Zentralnervöse Störungen wie Schwindel, Erregung, Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit, Krämpfe, Lähmungen
    • Psychische Störungen wie Aggressivität, Fantasieren, Depressionen
    • Gastrointestinale Störungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
    • Atem- und Kreislaufstörungen wie Schock, Kreislaufstillstand, Atemlähmung, Tachykardie oder Bradykardie
  • Elementartherapie bei Intoxikationen

    1. Lebensrettende Basismaßnahmen
    2. Asservierung von Proben
    3. Transport ins Krankenhaus
    4. Giftelimination (im Krankenhaus)
    5. Antidottherapie
  • Wichtig ist Eigenschutz beachten: Handschuhe und Schutzkleidung tragen, sowohl zum Schutz vor dem Gift als auch vor Infektionen (z. B. HIV, Hepatitis B/C)