2 4Innovationsprozess

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  • Innovationsprozess

    Die Gesamtheit von Aktivitäten zur Generierung, Akzeptierung und Realisierung von Ideen wird unter dem Sammelbegriff „Innovationsprozess“ zusammengefasst
  • Dabei wird der Umfang des Innovationsprozesses,
    gekennzeichnet durch Inhalt und Ausdehnung, in Theorie und Praxis uneinheitlich gesehen.Eine wesentliche Ursache hierfür sind die unterschiedlichen Aufgaben von Modellen in Praxis und Theorie
  • Während in
    der Praxis Prozessmodelle häufig als Managementtool eingesetzt werden, um real ablaufende Prozesse zu standardisieren, werden in der Forschung Innovationsprozesse empirisch erfasst und in Prozessmodellen möglichst realistisch wiedergeben. So vielfältig wie die Aufgabenstellungen von Prozessmodellen sind, so vielfältig sind die Ausgestaltungen der Modelle. Somit gibt es nicht „das“ richtige Prozessmodell.
  • Ausgehend von der unterschiedlichen Zielsetzung zwischen unternehmerischen und wissenschaftlichen Handeln kann zwischen normativen und deskriptiven Prozessmodellen unterschieden werden.
  • normative Phasenmodelle

    werden häufig aus erfolgreichen Projekten abgeleitet
    und als Handlungsempfehlungen in einem Prozessmodell zusammengefasst.
  • deskriptive Phasenmodelle

    versuchen, die in der Praxis beobachteten Prozesse
    ohne Bewertung oder Ableitung von Handlungsempfehlungen abzubilden.
  • Eine weitere Unterscheidung der Prozessmodelle bezieht sich auf die zeitliche Abfolge der einzelnen Phasen. Während sequentielle Modelle von Go-No-Go-Entscheidungen an den Phasenübergängen ausgehen, entgegnen Kritiker dieses Modells, dass der Innovationsprozess in der Praxis tatsächlich parallel organisiert werden sollte. Trotz der berechtigten Kritik dominieren sequentielle Modelle.
  • Stage-Gate-Modell nach Cooper
    Der durch Cooper entwickelte Ansatz sieht vor, dass Folgeprozesse erst nach Erfüllung von definierten Kriterien begonnen werden dürfen. Dabei durchlaufen die Phasen sogenannte „Tore“, in diesen erfolgt die Qualitätskontrolle, die Prüfung von zuvor definierten Go-No-Go-Kriterien sowie die Planung der folgenden Phase
  • Der Kritik der grundsätzlich sequentiellen Abarbeitung
    begegnen jüngere Formen des Gate-Modells durch fließende Übergänge zwischen den Phasen.63 Diese Modelle kommen der in der Realität ablaufenden Prozesse näher, beschleunigen den Prozess und reduzieren somit den Aufwand.
  • Innovationsprozess nach Pleschak/Sabisch
    Das Modell berücksichtigt, ähnlich dem Stage-Gate-Modell, neben den
    eigentlichen Arbeitsprozess gleichfalls die Prozessergebnisse beim Erreichen oder Nicht-Erreichen der jeweiligen Zwischenziele. Darüber hinaus werden zentrale Rückkoppelungen berücksichtigt.
  • Ausgangspunkt Innovationsprozess nach Pleschak/Sabisch

    ein zu lösendes Problem, das aus nicht erfüllten Kundenbedürfnissen, aus allgemeinen Markt- oder Technologieentwicklungen oder der strategischen Ausrichtung des Unternehmens selbst resultiert
  • Die Zerlegung des Gesamtprozesses in Teilprozesse ermöglicht einerseits die genaue Identifizierung der Aufgaben der jeweiligen Phase und andererseits die Zuordnung von Methoden und Arbeitstechniken zur Unterstützung der Lösung dieser Aufgaben.
  • Da jedes Innovationsprojekt infolge seiner jeweils spezifischen Bedingungen einmalig auftritt, können die einzelnen Prozessphasen nur idealtypische Aufgaben und Arbeitsmethoden widerspiegeln. In diesem Sinne ist das Modell als idealisierte Checkliste zu verstehen, die gleichermaßen zum besseren Verständnis und zur Durchführung spezifischer Innovationsvorhaben dienen
  • Innovationsprozess nach Thom
    Ideengernerierung
    Ideenakzeptierung
    Ideenrealisierung
  • Ideengenerierung
    Suchfeldbestimmung
    Ideenfindung
    Ideenvorschlag
  • Ideenakzeptierung
    Prüfen der Ideen
    Erstellen der Realisierungspläne
    Entscheidung für einen Plan
  • Ideenrealisierung
    Realisierung der Idee
    Absatz der Idee
    Akzeptanzkontrolle
  • Ideengenerierung
    Zielsetzung der ersten Hauptphase des Innovationsprozesses ist die Generierung und Strukturierung möglichst vieler guter Ideen.
  • Suchfeldbestimmung
    Bevor mit der Generierung von möglichen Ideen begonnen wird, müssen
    zuerst die Suchfelder abgesteckt werden. Vorgaben hierzu kommen
    durch die Definition strategischer Geschäftseinheiten im Rahmen der strategischen Portfolioplanung
  • Ideenfindung
    Nachdem das Suchfeld bestimmt wurde, erfolgt im nächsten Schritt die
    systematische Ideenfindung. Alle potentiellen internen und externen
    Ideenquellen sind dabei auszuschöpfen. In Abhängigkeit vom angestreb￾ten Innovationsgrad lassen sich als häufigste Quellen nennen
  • Als Ideenquellen für permanente, inkrementelle Verbesserungen kommen Informationen folgender Herkunft zum Tragen

    Bestands- bzw. potentielle Kunden
    Reklamations-, Service- und Vertriebsstatistiken
     Das betriebliche Vorschlagswesen
    Wettbewerber und branchenfremde Unternehmen
     Benchmarking
    Lieferanten
    Marktforschung
     Externe Berater
    Kunden sind die zentrale Zielgruppe für Innovationen und daher häufigster Ideenlieferant.
  • Die Erhebung und Auswertung von Statistiken geben Aufschluss über
    Zufriedenheit bzw. Probleme zum aktuellen Produktsortiment
  • n eignet sich das interne Vorschlags￾wesen sehr gut zur Identifizierung von inkrementellen Verbesserungen an
    Produkten und Prozessen
  • Durch den systematischen Vergleich (Benchmarking) der eigenen Leistung mit den Produkten, Dienstleistungen und Prozessen des Wettbewerbs oder branchenfremder Unternehmen lassen sich eigene Schwächen erkennen und Erfahrungen anderer nutzbar machen.
  • Auch Lieferanten sind eine nützliche Quelle für Ideen, sie besitzen umfassende Marktkenntnisse und haben ein Eigeninteresse an erfolgreichen Innovationen
  • Die systematische Beschaffung, Verarbeitung und Analyse von marktrelevanten Informationen ist Aufgabe der Marktforschung. Somit dient sie der Findung oder Absicherung von Innovationsentscheidungen
  • Externe Beratungsfirmen und andere externe Spezialisten beraten zumeist zu abgegrenzten Beratungsfeldern in definierten Branchen. Durch die Vielzahl an Kunden haben sie eine sehr gute Marktkenntnis und sind Träger von Benchmarkinformationen.
  • Ideen für radikale Innovationen kommen überwiegend von den eigenen
    Mitarbeitern insbesondere durch Anwendung strukturierter Methoden. 

    Innovations-Zirkel, Zukunftsgruppen
    Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen
     Ausreifen von Technologien
     Systematische Informationsrecherche
     Einbindung von Kunden
    Patentrecherchen
     Nutzung von Kreativitätstechniken
  • Temporäre oder auch permanente Personengruppen generieren im Rahmen von Innovations-Zirkeln oder Zukunftsgruppen Ideen für die mittelund langfristige Produktentwicklung des Unternehmens. Zumeist kommen die Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens und suchen frei, d. h. ohne konkrete Problemstellung nach Ideen oder moderiert nach Lösungen für bekannte und adressierte Problemstellunge
  • Universitäten, alle liefern einen entschiedenen Beitrag zur Grundlagenforschung und können mit ihren Ergebnissen einen wesentliche Ideenquelle für Innovationen sein. Insbeson-
    dere im Rahmen von Kooperationen lassen sich so F+E-Aktivitäten der
    Unternehmen nahtlos in die Forschung dieser Einrichtungen integrieren
  • Die angewandte Forschung und Entwicklung, d. h. kontinuierliche Weiterentwicklung der Ergebnisse der Grundlagenforschung anhand von Experimenten und Prototypen ist eine wesentliche Quelle für revolutionäre Innovationen
  • Informationsrecherchen im Internet, der Fachliteratur, in Patentdatenbanken sowie wissenschaftlicher Arbeiten ermöglichen einen schnellen und günstigen Zugriff auf primäre und sekundäre Datenquellen. Dabei beziehen sich die Informationen nicht nur auf technologische Entwicklungen
    sondern gleichfalls auf Informationen zu unternehmensexternen Einflussfaktoren
  • Im Rahmen der Ideengenerierung kommt der Fähigkeit zur Kreativität und dem damit einhergehenden Einsatz von Kreativitätstechniken eine besondere Bedeutung zu. Dabei wir unter Kreativität die Fähigkeit von Menschen verstehen, Kompositionen, Produkte und Ideen gleich welcher Art hervorzubringen, die in wesentlichen Merkmalen neu sind und dem
    Schöpfer zuvor unbekannt waren. Dieser Prozess kann und sollte in Ab￾hängigkeit von der konkreten Problemart durch entsprechende Techniken moderiert werden
  • Bei der Lösung von „Innovations-Problemen“
    unterscheiden wir typische
    Problemarten und Problemsituationen
  • Die Nutzung von Kreativitätsmethoden ist für folgende Problemarten von
    Relevanz
    Analyseprobleme
     Suchprobleme
    Konstellationsprobleme
  • Analyseprobleme
    Das Erkennen von Strukturen, Wirkungszusammenhängen oder Gesetzmäßigkeiten ist Kern von Analyseproblemen, z. B. Welche Faktoren bestimmen den Preis eines bestimmten Produktes
  • Suchproblem
    Das Finden von begrifflichen oder gestalthaften Strukturen, die in bestimmten Merkmalen gleich oder ähnlich sind, definiert die Fragestellung bei Suchproblemen, z. B. die Suche nach Märkten für ein neues Produkt.
  • Konstellationsprobleme
    Das Zusammenstellen von neuen Strukturen erfolgt im Rahmen der Bearbeitung von Konstellationsproblemen, z. B. Konzipieren einer Marketingstrategie.
  • Hinsichtlich der Problemsituation können 

    wohlstrukturierte sowie
    schlechtstrukturierte Probleme unterschieden werde
  • wohlstrukturierte Probleme

    oder Routineprobleme sind Probleme welche durch eine
    zwingende Lösung gekennzeichnet, z. B. Hochrechnung einer statistischen Erhebung.