12. Klasse

Subdecks (1)

Cards (60)

  • Erziehung
    Ist ein soziales Handeln, welches bestimmte Lernprozesse bewusst und absichtlich herbeiführen und unterstützen will, um relativ dauerhafte Veränderungen des Verhaltens und Erlebens zu erreichen.
    Entsprechen bestimmten Erziehungszielen
  • Merkmale des Lernens
    • liegt nur dann vor wenn eine Änderung des Verhaltens oder ein Neuerwerb vorliegt
    • Veränderte Verhalten ist relativ beständig
    • Verhaltensänderung ist folge von Übung und Erfahrung (durch Auseinandersetzung mit Umweltsituationen)
    • Ist ein nicht beobachtbarer Prozess
  • Entwicklung
    Bedeutet Veränderung des Organismus
    Merkmale:
    • bilden untereinander einen Zusammenhang
    • lassen sich auf einen bestimmten Zeitpunkt innerhalb eines Lebenslaufes beziehen
  • Entwicklungsfaktoren
    • Entwicklungsbedingte Veränderungen zeigen sich im Aufbau und Abbau von Persönlichkeitsmerkmalen
    • Veränderungen treten immer in einer bestimmten Reihenfolge auf
    • Veränderungen sind kontinuierlich: Übergänge vom Ausgangszustand zum Endzustand sind stetig fortlaufend
    • Einzelne Veränderungen verlaufen in unterschiedlichen Altersspannen unterschiedlich schnell
  • Verlaufsformen
    • beschleunigte Verlaufsform: erst langsam dann schnell
    • verlangsamte Verlaufsform: erst schnell dann langsam
  • Entwicklungsfaktoren
    • Entwicklungsbedingte Veränderungen lassen sich durch den Zeitpunkt ihres Beginns charakterisieren
    • Zeitdauer über die sich Veränderungen erstrecken verlaufen auch beschleunigt oder verlangsamt
  • Differenzierung
    Ist die zunehmende Ausgliederung von psychischen Merkmalen aus einem globalen, ungegliederten Ausgangszustand heraus
  • Integration
    Bezeichnet den Vorgang, vorher zusammenhanglos und isoliert erlebten Einzelteilen und Funktionen zu einander in Beziehung zu setzten
  • Motorik
    Ist die Gesamtheit aller Bewegungsabläufe eines Menschen
    • Grobmotorik bezeichnet Bewegungen im Rumpf, Rücken oder Bauch
    • Feinmotorik bezeichnet Bewegungen von Fingern oder Zehen
  • Prinzipien der motorischen Entwicklung
    • Entwicklungsrichtung: von oben nach unten
    • Wechselseitige Vorherrschaft (bewegen von erst beiden Armen dann einzeln)
    • Funktionale Asymmetrie: dominieren einer Körperseite
    • Selbstregulierende Fluktuation: Organismus gestaltet eigenständig das Reifungsgeschehen
  • Differenzierung der Gefühle
    Aus einem globalen Gefühl, werden immer feinere und speziellere Gefühle entwickelt.
  • Integration der Gefühle
    Bedeutet das der Mensch seine einzelnen Gefühle immer mehr in einen Zusammenhang bringen kann
  • Differenzierung der Bedürfnisse
    Im Laufe der Jahre differenzieren sich die Bedürfnisse der Menschen, vor allem durch das sozio-kulturelle Umfeld individuell heraus
  • Genetische Faktoren
    Anlagen = genetische Ausstattung des Lebewesens, wird bei Befruchtung festgelegt
    Vererbung = Übertragung von bestimmten Anlagen auf ihre Nachkommen nach bestimmten Erbgesetzten
  • Genetische Faktoren
    • genetische Faktoren stellen das Vorhandene Entwicklungspotential dar = Möglichkeit zur Verwirklichung von Fähigkeiten
    • endogene Faktoren sind angeborene Fähigkeiten, die Entwicklungsprozesse auslösen und im Gang halten
    • exogene Faktoren sind Umwelteinflüsse die die Entwicklungsprozesse beeinflussen
    • autogene Faktoren sind Kräfte mit denen das Individuum von sich aus eine Entwicklung mitbestimmt
  • Umwelt
    Meint alle direkten und indirekten Einflüsse von denen ein Lebewesen von der Befruchtung der Eizelle bis zum Tod ausgesetzt ist
    • soziale Umwelt = alle Organisationsformen und Beziehungen eines Menschen
    • Materielle Umwelt = Natürliche Umwelt (Klima, Landschaft), vom Menschen Geschaffene Umwelt (Städte, Dörfer)
  • Selbststeuerung des Menschen
    Damit werden alle Kräfte bezeichnet mit denen das Individuum als aktives Wesen Entwicklungsprozesse herbeiführen und seine Entwicklung beeinflusst
  • Erziehungsziele
    Sind bewusst gesetzte Werte und Normvorstellungen über das Ergebnis der Erziehung. Sie geben darüber Auskunft wie sich der Zu-Erziehende gegenwärtig und zukünftig verhalten soll und wie Eltern und Erzieher in der Erziehung handeln sollen
  • Werte
    Sind in einer Gesellschaft, innerhalb einer Gruppe oder von einzelnen Personen, vorherrschende Vorstellungen über das wünschenswerte und erstrebenswerte Verhalten. Sie bilden einen Orientierungsmaßstab für das Verhalten von Menschen
  • Normen
    Sind mehr oder weniger verbindliche Verhaltensvorschriften, die bestimmen, wie die Werte zu erfüllen und befolgen sind. Sie regulieren unser Verhalten
  • Instanzen die Erziehungsziele festsetzen
    • Wirtschaftsinstanzen
    • Politische Machthaber (Beispiel: Loyalität)
    • Politische Parteien (Beispiel: Tempolimit)
  • Faktoren welche die Setzung von Erziehungszielen beeinflussen
    • Familiäre Situation
    • Werte- und Normvorstellung
    • Staatssystem
    • Medien
  • Funktionen von Erziehungszielen
    • Verwirklichung von Werte- und Normvorstellungen
    • Verwirklichung von gesellschaftlichen Interessen
    • Organisation der Erziehung
  • Probleme von Erziehungszielen
    • unrealistische und unerreichbare Ideale
    • Normenkonflikt
    • keine optimale Entwicklung des Kindes durch zu eng gesetzte Ziele
    • Unsicherheit durch Werte- und Normenpluralismus
  • Wichtigste Ziele innerhalb einer Gesellschaft
    • Enkulturation = das erlernen der Kultur als Prozess, kulturelle Lebensweisen werden hier übernommen
    • Sozialisation = Prozess in welchem der Mensch lernt sich sozial zu verhalten; Übernahme von sozialen Rollen
    • Personalisation = Ausbildung des individuellen Selbst, hier werden alle nötigen Verhaltensweisen aufgebaut
  • Soziale Kommunikation
    Unter Kommunikation versteht man den Austausch, die Vermittlung und die Aufnahme von Informationen zwischen Menschen.
  • Interaktion
    Gilt als Bezeichnung für das Wechselseitige, aufeinanderbezogene, aneinanderorientierte und sich ergänzende Verhalten zwischen Menschen. Das Geschehen zwischen Personen, die wechselseitig aufeinander Reagieren, sich gegenseitig beeinflussen und steuern.
  • Ziele der Kommunikation
    • Austausch von Sachinformationen für die Realisierung von Erkenntnissprozessen
    • Mitteilung von Emotions und Motivationsaspekten
    • Beeinflussung von Verhaltenssteuerung des Empfängers. Als Verhaltensanregung, mit Beibehaltung des Verhaltens oder Verhaltensänderung
  • Soziale Kommunikation
    1. Absicht = Ziel
    2. Codierung = Verschlüsselung der Nachricht mit Hilfe von Signalen (verbale oder nonverbal)
    3. Medium = Mittel der Nachrichtenübertragung (Sprache, Gesten oder Mimik)
    4. Kanal = Sinnesorgan das bei Nachrichtenaufnahme genutzt wird
    5. Decodierung = Entschlüsselung der Signale durch deren Deutung
  • Bedingungen der sozialen Kommunikation
    1. Eigenschaften der Persönlichkeit von Sender und Empfänger
    2. Situationsbedingungen
    3. Sozio-kulturelle Bedingungen
  • Erfolgreiche Kommunikation
    Zielt der Kommunikation wird erreicht und die beabsichtigte Wirkung tritt ein
    • eigenen Erwartungen erfüllt
    • eigenen Bedürfnisse und die des anderen sind befriedigt
  • Gestörte Kommunikation
    Ziel der Kommunikation wird nicht erreicht und Erwartungen können nicht erfüllt werden.
    Gestörte Kommunikation entsteht durch:
    • Beeinträchtigung der Artikulation (leises Reden)
    • Störung der Signalübertragung vom Sender zum Empfänger (Laute Geräusche)
    • Fehlerhafter Empfang der Nachricht durch Beeinträchtigung des Hörens oder falscher Interpretation
  • Kommunikationsmodell
    Sachinhalt = sachliche Fakten einer Nachricht
    Beziehung = Art des Verhältnis zwischen Sender und Empfänger und die davon abhängigen Inhalte
    Selbstoffenbarung = Fakten die jeder Sender bewusst oder unbewusst offenbart (Kriterien: Statur, Hautfarbe, Kleidung)
    Apell= Wünsche oder Botschaften
    • direkter Apell = genaue Formulierung der Aufforderung
    • indirekter Apell = verschlüsselte Aufforderung
  • Interpretation einer Nachricht
    Bei der Interpretation einer Nachricht wirken alle Regeln der Wahrnehmung und natürlich auch alle Regeln der Wahrnehmung von Personen. Somit entsteht ein Zusammenhang zwischen Wahrnehmung, Kommunikation und psychischen Kräften
  • Bedeutung der Beziehung in der Erziehung
    Beziehung ist im Zusammenhang mit
    • Wahrnehmung
    • Kommunikation
    • Emotionen aus der Sicht der Erzieher und des Zu-Erziehenden zu beobachten
  • Schlechte Beziehung in der Erziehung
    Hospitalismus
    • geringe motorische, geistige und sprachliche Entwicklung
    • kein Interesse an der Umwelt und den Mitmenschen
    • Störungen im seelischen Bereich und Sozialverhalten
    Störungen in der Entwicklung und Verhalten
    • Übertriebene Ängstlichkeit
    • Übertriebene Aggression
    • Bindungsunfähigkeit
  • Verwahrlosung
    Hiermit ist der Mangel an Pflege und Erziehung gemeint, der zu einer Fehlhaltung führt, bei der die Einstellung und Verhaltensweisen des Verwahrlosten
    • vom Lustprinzip
    • von Egozentrik
    • von Gefühlskälte
    • und Rücksichtslosigkeit
    beherrscht werden
  • Ursachen von Verwahrlosung
    • der auf Hilfe und Zuwendung angewiesene Säugling erfährt gefühlskalte Bezugspersonen (kann keine Bindungen aufbauen)
    • Bezugspersonen wechseln häufig (reagiert ängstlich und verdrosselt auf Umgebung)
    • Kind erfährt zerrütterte Beziehung der Eltern (hat nicht gelernt das Menschen unterschiedlicher Art in Achtung zusammenleben können)
  • Autorität in der Beziehung
    Autorität bedeutet das innehaben von sozialer Macht und sozialem Einfluss über eine oder mehrere Personen.
    In der Erziehung ist Autorität notwendig um eine entsprechende Ordnung des Zusammenlebens herzustellen. Dafür müssen Anweisungen gegeben werden:
    • um das Wohlergehen des Zu-Erziehenden zu realisieren
    • Schaden abzuwenden
    • um die Persönlichkeit des Zu-Erziehenden zu fördern
  • Pädagogische Mündigkeit: Rechtsbegriff
    Meint die Berechtigung seine Interessen selbst wahrnehmen, verbindliche Rechtsgeschäfte abschließen zu können und politische Bürgerrechte entsprechend der jeweiligen Rechtsordnung ausüben zu können.