8-Infusion Präsentation

Cards (169)

  • Inhalte
    • Wasser und Elektrolythaushalt
    • Blutgruppen
    • Indikationen / Applikationsarten und – orte
    • Vorbereitende Maßnahmen
    • Durchführung und Assistenz
    • Überwachung und Unterstützung
    • Nachbereitung und Dokumentation
  • Wasserhaushalt
    Wasseranteil des Körpers in den verschiedenen Lebensphasen
  • Der Mensch besteht zu einem wesentlichen Anteil aus Wasser
  • Beim Neugeborenen entfallen etwa 75 % des Körpergewichts auf das Wasser
  • Im Kindesalter sinkt der Wasseranteil, bleibt aber bis zur Pubertät bei Mädchen und Jungen gleich
  • Bei Erwachsenen beträgt der Wasseranteil etwa 60 % des Körpergewichts
  • Fettgewebe ist wasserarm, daher haben Frauen einen um 5–10 % geringeren Wasseranteil als Männer
  • Bei sehr starker Adipositas kann der Wasseranteil unter 40 % sinken
  • Im Alter sinkt der Wasseranteil auf ca. 50 % des Körpergewichts
  • Gleichzeitig nehmen Konzentrations- und Verdünnungsleistung der Nieren sowie Durstwahrnehmung ab, der Wasserhaushalt wird insgesamt labiler
  • Regulation der Wasserbilanz
    Der Organismus ist auf eine ausgeglichene Wasserbilanz angewiesen. Nur so kann er seine Funktionen aufrechterhalten. Er sorgt deshalb durch eine beständige Regulation seines Wasserhaushalts dafür, dass er weder austrocknet noch überwässert wird
  • Hormone, die den Wasserhaushalt regulieren

    • ADH (antidiuretisches Hormon, Adiuretin)
    • Aldosteron
    • Natriuretische Peptide
  • Wirkung der Hormone auf die Niere
    1. ADH erhöht die Wasserdurchlässigkeit v. a. in den Sammelrohren und führt dadurch zu Wasserrückgewinnung
    2. Aldosteron steigert die Resorption von Salz und Flüssigkeit im distalen Tubulus
    3. Natriuretische Peptide fördern Natriumausscheidung und Harnbildung und sind so wichtige Gegenspieler zu ADH und Aldosteron
  • Wasser ein- und -ausfuhr
    • Wasser wird dem Körper direkt (Getränke, im Krankenhaus Infusionen) und indirekt über wasserhaltige feste Nahrungsmittel zugeführt
    • Wasserausscheidung erfolgt über Urin, Stuhl, Haut und Atemluft
  • Im Schnitt nimmt ein nicht körperlich arbeitender Erwachsener 1,5 l täglich durch Getränke und 600 ml durch feste Nahrung zu sich
  • Zu diesen 2,1 l treten noch 400 ml Oxidationswasser, die bei der Nahrungsverstoffwechselung frei werden
  • Der Gesunde scheidet täglich mit dem Urin etwa 1,5 l, über den Stuhl 200 ml, über die Haut (Verdunstung und Schwitzen) 300 ml und über die befeuchtete (Aus-)Atemluft 500 ml Wasser aus
  • Flüssigkeitsbilanzierung
    Differenz zwischen Flüssigkeitseinfuhr und -ausscheidung, die ausgeglichen, positiv oder negativ sein kann
  • Hyperhydratation
    Überwässerung des Körpers, z.B. bei Herzinsuffizienz oder Nierenversagen
  • Dehydratation
    Unterwässerung, durch vermindertes Flüssigkeitsangebot und/oder erhöhte Verluste
  • Starkes Durstgefühl entsteht bei einem Wasserdefizit von etwa 2 l beim Erwachsenen
  • Kinder und ältere Menschen sind besonders gefährdet für eine Dehydratation
  • Klinisch bedeutsam für den Elektrolythaushalt sind besonders die Blutkonzentrationen von Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Chlorid und Phosphat
  • Natrium
    Häufigstes Kation im Extrazellulärraum, entscheidend für osmotischen Druck und Volumen des Extrazellulärraums, wichtige Rolle bei der Entstehung des Aktionspotenzials im Nervensystem und am Herzen
  • Kalium
    Häufigstes Kation im Intrazellulärraum, wichtige Rolle bei Ruhepotenzial und Erregungsübertragung im Nervensystem und am Herzen
  • Kalzium
    Am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt, entscheidende Rolle bei der neuromuskulären Erregungsübertragung und bei der Muskelkontraktion
  • Magnesium
    Mitbeteiligung bei der Erregungsüberleitung an den Muskeln
  • Chlorid
    Häufigstes Anion im Extrazellulärraum, entscheidendes Anion für osmotischen Druck und Volumen des Extrazellulärraums
  • Phosphat
    Baustein von ATP, Zellmembran und Knochen, hilft als Puffersystem des Blutes, den pH-Wert im Blut konstant zu halten
  • Hyponatriämie
    Natriummangel im Blut, durch hohe Natriumverluste oder zu hoch dosierte Gabe von Diuretika
  • Hypernatriämie
    Natriumüberschuss im Blut, seltener als Natriummangel
  • Hypokaliämie
    Kaliummangel im Blut, Folge von Diuretika- oder Laxanzieneinnahme, Erbrechen oder Durchfällen
  • Hyperkaliämie
    Kaliumüberschuss im Blut, meist durch hochgradige Nierenfunktionsstörung bedingt
  • Hypokalzämie
    Kalziummangel im Blut, durch hormonelle Störungen oder Hyperventilation bedingt
  • Hyperkalzämie
    Kalziumüberschuss im Blut, bei Überfunktion der Nebenschilddrüsen oder manchen Krebserkrankungen
  • Hypophosphatämie
    Phosphatmangel im Blut, bei Nierenerkrankungen oder Fehlernährung
  • Hyperphosphatämie
    Phosphatüberschuss im Blut, begleitend bei Niereninsuffizienz oder Hormonstörungen
  • Hypomagnesiämie
    Magnesiummangel im Blut, führt zu gesteigerter neuromuskulärer Erregbarkeit
  • Hyperventilation
    Übermäßiges Atmen, das zu einer Abnahme des ionisierten Kalziums im Blut führt, ohne dass ein eigentlicher Kalziummangel vorliegt. Folge ist eine erhöhte Erregbarkeit von Nerven und Muskeln mit typischen Muskelkrämpfen.
  • Hyperkalzämie
    Kalziumüberschuss im Blut, der bei einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyroidismus) und bei manchen Krebserkrankungen gefunden wird