Großstadt gilt den Zeitgenossen als "Anschauungsobjekt der Moderne", in dem sich gesellschaftliche Veränderungsprozesse verdichten und ihren sichtbarsten Ausdruck finden
Stadt symbolisiert das Eine, in sich durchaus durch Pluralität, durch Vielfalt gekennzeichnet, durch eine Stadtmauer aber von der ländlichen Umgebung getrennt
Städte wachsen über die ursprünglichen Mauern hinaus, dem Wachstum und der Vielfalt der Großstadt sind - zumindest dem Prinzip nach - keine Grenzen gesetzt
Bemängelten nicht die ungeheure Vielfalt des Großstadtlebens, sondern wiesen darauf hin, dass die Vielheit, Komplexität und Mannigfaltigkeit das menschliche Aufnahme- und Anpassungsvermögen überfordern
Ordnungsschemata, die die Menschen entlasten (Engels: rechts gehen, damit man sich nicht ständig berühre; Simmel: genaues Zeitschema, nach welchem Technik funktioniere; Mumford: Ausdehnung der Großstädte in Grenzen halten, innerhalb der Großstädte: dicht bebaute Flächen durch leere Flächen ohne bestimmte Funktion kompensiert werden; plädiert für eine vielkernige Großstadt)
"The City" (1916): Großstadt als soziales Laboratorium, in dem soziale Prozesse untersucht werden können - Genese komplexer Sozialbeziehungen, die mit Hilfe empirischer Methoden untersucht werden können
Thomas-Theorem: "If men define situations as real, they are real in their consequences." - Definition als Erklärungsgrundlage; Menschen handeln aufgrund der Deutung der Situation - Situation als Grundbegriff in die soziologische Analyse eingeführt
Neben Mead Begründer des "Symbolischen Interaktionismus"
Betrachtet die Persönlichkeit, ja die menschliche Natur, als sozial generiert
Menschliche Natur ist ein Produkt der Kommunikation. Der Mensch wird erst zur menschlichen Person, entwickelt sein Selbst durch die Interaktion mit anderen Menschen
Entsteht, sobald das Kind eine Vorstellung darüber gebildet hat, wie es auf Mitmenschen wirkt, und sobald es auf diese Bewertung durch andere zu reagieren vermag
Bei Cooley gibt es wie bei Mead keine klare Trennung und Gegenüberstellung von Selbst und Gesellschaft. (Sie sind „Zwillinge" und „wie die Seiten einer Medaille".)
Entstammte einem protestantischen Pfarrhaus in Neuengland
Auseinandersetzung mit der Darwinschen Evolutionslehre – Nachweis für den mythologischen Charakter der christlichen Schöpfungslehre
Zentrale Frage: Wie können die moralischen Werte eines sozial engagierten, amerikanischen-protestantischen Christentums ohne überholte theologische Dogmatik und jenseits der Enge puritanischer Lebensführung bewährt werden
1887: Aufnahme des Philosophiestudiums in Harvard; 1888 Studienfachwechsel → (physiologische) Psychologie; 1888-1891 in Deutschland studiert, u.a. bei Wilhelm Wundt, Friedrich Paulsen und Wilhelm Dilthey
1891 Angebot der Universität Michigan Psychologie zu lehren
1894 auf Bitte von John Dewey wechselt Mead an die University von Chicago, wo er bis 1931 blieb
Ein „synkopierter Akt" (Anfangsphase einer Handlung, die zur Regelung der Sozialbeziehungen verwendet werden könne: Frühphase der Handlung könne zum Zeichen für die Gesamthandlung werden)
Bevor ein Kind einen bestimmten Wurf macht, muss es wissen, wie die anderen Teilnehmer auf seine Handlung reagieren werden. Dies wird erst möglich, wenn es sich in die verschiedenen Rollen (z.B. des Fängers und des Werfers) hineinversetzt