Cards (103)

  • Psychologie
    Begriff: griechisch, psyche: die Seele; logos: die Lehre<|>Lehre vom Verhalten und Erleben
  • Psyche
    • Meist als Untrennbarkeit von Seele und Körper (Leib-Seele-Problem) angesehen
    • Monismus, Dualismus
  • Wilhelm Wundt Gründer des ersten psychologischen Laboratoriums, Idee von Philosophie losgelöster und naturwissenschaftlich orientierter Psychologie, Einführung Experiment und Methoden
  • Wozu Psychologie im Studium?
    Grenzen des gesunden Menschenverstandes z.B. sich-selbst-erfüllende-Prophezeiung (self-fun-filling prophecy) oder Pygmalion-Effekt (bestimmte Erwartung erfüllt sich)<|>Falsche Erinnerungen (false memories) (man erinnert sich an etwas, dass gar nicht stimmt/nie geschehen ist)
    • Güte diagnostischen Urteile von Lehrkräften
    • Korrelationskoeffizienten zwischen Schülerinnenleistung und Lehrerinnenurteil
  • Outputsteuerung von Bildungssystemen
    Quantifizierung von Effekten auf Lernerträge<|>Effekt eines Faktors auf den Lernertrag (Fernleistung)<|>Effektstärke
  • Sensorisches Gedächtnis
    Evidenz dafür, dass das Auge zu langsam ist, um zu erkennen, dass es sich dreht und es zwei Bilder sind<|>Ikonisches Gedächtnis
  • Experiment von Sperling
    1. Darbietung von Buchstaben für 50 ms (kurze Präsentation) zu kurz, um alles wahrzunehmen
    2. Unberichtsverfahren
    3. Teilberichtsverfahren
  • Sensorische Speicher
    Register oder Ultrakurzzeitgedächtnis<|>Ikonisch (Sperling, 1960)<|>Echoisch<|>Haptisch (Tastsinn, sehr schnelle Adaption)<|>Modalitätenspezifisch, sehr kurze Speicherdauer (200-400 ms), vergleichsweise große Speicherkapazitäten, unbewusst/automatisch (vgl. Cocktailparty-Effekt)
  • Arbeitsgedächtnis
    Speicherkapazität (in Einheiten) Miller (1956): The magical number seven plus or minus two<|>Chunking: Informationseinheit<|>Speicherdauer nach Peterson & Peterson (1959)<|>Hauptaufgabe: drei Konsonanten merken<|>Störaufgabe: von 100 in 3er Schritten rückwärtszählen<|>Retentionsintervall: 3-18s, liegt an Störaufgabe, da inneres Nachsprechen gestört wird
  • Systeme des Arbeitsgedächtnisses nach Baddeley (2000)
    • Wortlängeneffekt und Artikulationsdauer: je mehr Wörter, desto schwieriger ist es, sich diese zu merken
    • Phonologische Schleife: Entwicklungsaspekte (Größe des phonetischen Speichers ab ca. 3 Jahren altersinvariant, Automatisierung des Rehearsals ab ca. 7 Jahren, alterskorrelierter Anstieg bis zum frühen Erwachsenenalter, alterskorrelierter Anstieg der Geschwindigkeit des Rehearsals bis ins 16. Lebensjahr)
    • Visuell-räumlicher Notizblock: Entwicklungsaspekte (alterskorrelierter Anstieg in dynamischen und statischen Leistungen zwischen 5. und 12. Lebensjahr, tendenziell stärkerer Alterseffekte für statische Anforderungen, ab ca. 8 Lebensjahr Beteiligung der phonologischen Schleife an der Codierung visueller Bildinformationen)
    • Zentrale Exekutive: Funktionen (Überwachung Inhalte und Kapazitäten des gesamten Arbeitsgedächtnisses, Planung, Steuerung und Regulation der ablaufenden Prozesse, Aktualisierung, selektive Aktivierung von Wissen aus dem Langzeitgedächtnis, Flexibilität bei Abrufen von Strategien, Kontrollsystem der eigenen Aufmerksamkeit)
  • Diagnostik und Entwicklung
  • Dyskalkulie
    Unterdurchschnittliche Rechenleistung in Bezug auf Alter und Beschulung bei IQ=85<|>Betrifft grundlegende Rechenfertigkeiten, nicht die höhere Mathematik<|>Mögliche kognitive Defizite: Zahlenverständnis (Identifizierung, Größenrelationen etc) im Zahlenraum über 20 vermindert, Verharren bei basalen arithmetischen Strategien statt Automatisierung effizienterer Strategien, kognitive Überlastung
  • Selektive Aufmerksamkeit
    Fähigkeit, schnell und zuverlässig auf relevante Reize zu reagieren und sich dabei nicht durch irrelevante Informationen oder Störreize ablenken zu lassen
  • Zwei-Prozess-Theorie (Weisser, 1967)
    1. Diskrimination: Auswahl relevanter Reize in sensorischen Registern
    2. Kapazitätszuweisung der Aufmerksamkeit: Fokussierung auf relevante Informationen und Hemmung irrelevanter Informationen (Selektionsfunktion)
  • Geteilte Aufmerksamkeit
    Fähigkeit, zwei oder mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen
    Einflussfaktoren: Aufgabenschwierigkeit, Ähnlichkeit, Übung (Automatisierung)
  • Testaufbau und Gliederung
    Testbogen im DIN A4-Format, 798 visuelle Reize: Buchstaben (d oder p) mit unterschiedlich vielen Strichen unter und/oder über dem Buchstaben, 14 Zeilen à 57 Zeichen
    Durchführung: 90 Sek. Bearbeitungszeit pro Zeile, Testdurchführung ohne Instruktion 1 min, 40 Sek.
  • Gütekriterien des Tests

    • Reliabilität: gut, Validität: r das Pauli-Test = .50
  • Selektive Aufmerksamkeit: Entwicklungsaspekte
    • Central-Incidental-Task: deutlich alterskorrelierter Anstieg der Behaltensleistung bis ca. 16 Jahren für zentrale Infos, leichter Anstieg der Behaltensleistung bis zum 12. Lebensjahr für inzidentelle Infos, danach Abfall und Stagnation ab ca. 16
    Directed-Forgetting-Paradigma: Wortmethode: selektives Enkodieren ab ca. 7 Jahren, Listenmethode: Abrufhemmung aus dem Langzeitgedächtnis ab ca. 9 Jahren
  • Aneignungsphase: Aufmerksamkeitsprozesse
    • Merkmale des Modells: Sozialprestige, Kompetenz, Sachkenntnis, Merkmale des Modellverhaltens, Erkennbarkeit, Deutlichkeit, Komplexität, affektive Bedeutung, Salienz bestimmter Reize
    Merkmale des Beobachters: kognitive Fähigkeiten, Lernerfahrungen, physiologische Erregungsbedingungen, Eindruck eigener Leistungsfähigkeit, Selbstwertgefühl
  • Aneignungsphase: Gedächtnisprozesse
    • Behalten: unabhängige Verfügbarkeit des Modellverhaltens durch Repräsentation im Gedächtnis
  • Ausführungsphase: Motorische Reproduktionsprozesse
    Erkennen und Beherrschen motorischer Teilkomponenten
    Übungsphase, besonders bei komplexen Verhaltensweisen wichtig, Modellverhalten dient als Bewertungsmaßstab, Informatives Feedback, um Diskrepanz zwischen Ist und Soll festzustellen, Videosequenz und aktive Übungsphase haben beste Lerneffekte
  • Ausführungsphase: Verstärkungs-/Motivationsprozesse
    • Verstärkung, Motivation durch: Lob des Modells (stellvertretende Verstärkung), Lob (externe Verstärkung), Eigenlob (direkte Selbstverstärkung)
  • Klassische Konditionierung
    Reiz-Reaktions-Lernen: Kopplung von biologisch vorhandenen Reizen (z.B. Geräusche mit Dingen wie Kaffeemaschine)
    Prinzip/Hund: Kopplung von biologisch relevanten und irrelevanten Dingen
    Training, Extinktion & spontane Erholung
    Kontinuität: Zeitlicher und räumlicher Bezug von CS (Ton) und UCS (Futter)
    Kontingenz: Zuverlässige Vorhersagbarkeit des UCS (Futter) durch den CS (Ton)
  • Anwendungsbeispiele
    • Zwiebel, Medikamente
  • Weitere Phänomene und schulische Anwendungspraxis
    • Phänomene: Reizgeneralisierung, Reizdiskrimi-nation, Konditionierung höherer Ordnung, Gegenkonditionierung
    Anwendungspraxis: Intuitive Gegenkonditionierung, Konnotationen (emotionale Bedeutungskomponente)
  • gert nicht
    howlowsches Prinzip/Hund
  • Kopplung
    von biologisch relevanten und irrelevanten Dingen
  • Klassische Konditionierung
    1. Stimulusgeneralisierung
    2. Stimulusdiskrimination
    3. Konditionierung höherer Ordnung
    4. Gegenkonditionierung
  • Anwendungspraxis der klassischen Konditionierung
    • Intuitive Gegenkonditionierung
    • Beachtung von Konnotationen
    • Aufbau eines positiven Aufforderungscharakters
  • Operante Konditionierung
    Grundprinzip
  • Thorndikes Gesetz des Effektes
    Verhaltensweisen mit angenehmen Konsequenzen werden häufiger gezeigt, Verhaltensweisen mit unangenehmen Konsequenzen werden seltener gezeigt
  • Wenn-Dann-Beziehung
    Kontingenz
  • Arten von Verstärkerplänen
    • Kontinuierlich
    • Intervall
    • Variabel
    • Fest
  • Lob als positive Verstärkung
    Sollte kontingent und glaubwürdig sein, das Erreichen spezifischer Ziele belohnen
  • Lob als lernrelevante Information
    Sollte auf Einzelheiten der Leistung oder des Verhaltens eingehen, Lücken und Fortschritte deutlich machen, die Aufmerksamkeit der Lernenden auf aufgabenbezogenes Verhalten lenken
  • Lob zur Motivationsförderung
    Sollte eine besondere Anstrengung anerkennen, Erfolge auf Anstrengung und Fähigkeiten zurückführen
  • Bestrafung
    Konditionierung aversiver Reaktionen
  • Bedingungen für effektive Bestrafung
    • Ausweichen unmöglich
    • Ausreichend intensiv
    • Nicht graduell ansteigend
    • Häufig und kontinuierlich eingesetzt
    • Kurze zeitliche Ausdehnung
    • Keine Verwechslung mit Verstärkern
  • Zwei-Faktoren-Theorie von Mowrer
    Erklärung der Entstehung von Ängsten und Phobien in zwei Phasen: Klassische Konditionierung und Operante Konditionierung