das heckscher-ohlin-modell

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  • Annahmen des Heckscher-Ohlin-Modells:
    • Handel findet zwischen zwei Ländern statt
    • Es gibt in beiden Ländern nur zwei Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital), die in beiden Ländern in unterschiedlichem Verhältnis verfügbar sind - hierbei sind nur die relativen Verhältnisse entscheidend
    • bspw. kommen im einen Land auf jeden Arbeiter 4 Maschinen (kapitalreich) und im Anderen auf jeden Arbeiter nur 0,2 Maschinen (arbeitsreich)
  • Annahmen des Heckscher-Ohlin-Modells:
    • Es werden nur zwei Güter produziert, von denen eines relativ gesehen mehr Kapital beansprucht, das andere mehr Arbeit.
    • Güter, die mehr Kapital beanspruchen, sind kapitalintensiv.
    • Güter, die mehr Arbeit beanspruchen, sind arbeitsintensiv.
  • Annahmen des Heckscher-Ohlin-Modells:
    • Arbeit und Kapital wandern nicht zwischen den beiden Staaten.
    • Handelskosten und andere Handelshemmnisse werden nicht beachtet.
    • Die Bürger beider Länder haben die gleichen Bedürfnisse und Vorlieben.
  • Kernidee des Heckscher-Ohlin-Modells:
    • Jedes Land spezialisiert sich auf die Herstellung desjenigen Gutes, das den im Inland reichlich vorhandenen Produktionsfaktor besonders stark nutzt, denn hier hat es einen Kostenvorteil.
  • Beispiel:
    • Da Autos in Deutschland relativ billig herzustellen und T-Shirts relativ teuer herzustellen sind, werden Autos (die im Ausland teurer herzustellen sind) exportiert und im Gegenzug T-Shirts (die im Ausland billiger herzustellen sind) importiert.
    • Bei Aufnahme von Außenhandel spezialisiert sich jedes Land auf das Gut, das den Produktionsfaktor nutzt, den dieses Land besonders reichlich hat (Heckscher-Ohlin-Theorem).
    • Als Folge des Außenhandels gleichen sich die Güterpreise in beiden Staaten an - vor dem Beginn des Außenhandels war das jeweils im Inland hergestellte Gut dort relativ betrachtet billiger (Faktorpreisausgleichstheorem).
    • Die Preise der Produktionsfaktoren gleichen sich auch an.
    • Außenhandel führt in diesem Fall dazu, dass die Entlohnung des im Inland reichlich vorhandenen Produktionsfaktors steigt.
    • Wenn die Nachfrage nach dem Produkt steigt, das den im Inland vorhandenen Produktionsfaktor reichlich nutzt, wird auch die Nachfrage nach diesem Produktionsfaktor steigen und damit seine Entlohnung (Stolper-Samuelson-Effekt)
    • Stimmt die Theorie, kann sie erklären, warum industrialisierte Staaten kapitalintensive Güter exportieren, während Schwellenländer eher arbeitsintensive Güter exportieren.
    • Zugleich würde sie zeigen, dass dieser Handel für die Arbeitnehmer in Schwellenländern sehr vorteilhaft wäre, denn er erhöht ihre Löhne. Andersherum sinkt das relative Lohnniveau der Arbeitnehmer in industrialisierten Staaten gegenüber den Kapitalbesitzern.
    • Wenn die Exporte eines industrialisierten Staates eher arbeitsintensiv als kapitalintensiv sind, kann es sein, dass diese Arbeit vor allem von hochqualifizierten Arbeitnehmern absolviert wird (Leontief-Paradoxon)
    • Es sind nicht nur die Kapitalbesitzer in den industrialisierten Staaten, die vom Außenhandel nach dem Muster des Heckscher-Ohlin-Modells profitieren, sondern auch die gut ausgebildeten Arbeitnehmer, weil Ausbildung ein Produktionsfaktor ist, der in den industrialisierten Ländern sicherlich relativ betrachtet stärker vorhanden ist als unqualifizierte Arbeit.
    • Teilt man Entwicklungsländer in zwei Kategorien - solche, die sich öffnen (globalisers) und solche, die sich nicht öffnen (non-globalisers), dann haben die Staaten, die sich öffnen, das höhere Lohnwachstum - höher als in den Industriestaaten.