Ein unterseeisches Erdbeben mit einer sehr großen Magnitude
Das Erdbeben hatte eine Magnitude von 9,1 und das Epizentrum lag 85 km vor der Nordwestküste der indonesischen Insel Sumatra
Es war das drittstärkste jemals aufgezeichnete Beben
Das Erdbeben löste eine Reihe von verheerenden Tsunamis an den Küsten des Indischen Ozeans aus
Viele Menschen waren zum Sonnen und Baden an den Stränden, insgesamt starben durch das Beben und seine Folgen etwa 230.000 Menschen
Die Tsunamis waren damit die tödlichsten aller Zeiten
Über 110.000 Menschen wurden verletzt, über 1,7 Millionen Küstenbewohner rund um den Indischen Ozean wurden obdachlos
Allein in Indonesien starben rund 165.000 Menschen, weitere Zehntausende in Sri Lanka, Indien und Thailand
Unter den Toten waren auch etwa 2.000 ausländische Touristen, die an den betroffenen Küstenabschnitten ihren Weihnachtsurlaub verbracht hatten, die Hälfte davon aus Schweden und Deutschland
Indisch-Australische Platte
Eine große tektonische Platte, die einen großen Teil des Indischen Ozeans umfasst
Die Indisch-Australische Platte schiebt sich in einer ca. 1.000 Kilometer langen Bruchzone im Durchschnitt mit etwa 33 mm pro Jahr in Richtung Nordosten unter die eurasische Platte
Durch das Unterwandern der Plattengrenzen bauten sich in der Subduktionszone Spannungen auf, die sich schlagartig mit Erdbeben entladen haben
Der Tsunami entstand, als ein Teil der Burma-Platte, der von der absinkenden indischen Platte nach unten gezogen wurde, nach oben zurückschnellte und so enorme Energie auf das darüberliegende Wasser übertrug
Zusätzlich wird vermutet, dass Unterwasser-Erdrutsche den Effekt noch verstärkten
Einige dieser Erdrutsche waren 2 Kilometer lang und 100 Meter hoch
Direkter Auslöser dieses Erdbebens war möglicherweise ein Beben zwei Tage zuvor am anderen Ende der indo-australischen Platte mit einer Stärke von 8,1
Das Erdbeben vor Sumatra ist mit einer Stärke von 9,1 (Mw) und einer freigesetzten Energie von rund 475 Megatonnen TNT das drittstärkste zum damaligen Zeitpunkt aufgezeichnete Beben in der Geschichte
Nachdem in vielen Gebieten zuerst ein Wellental die Küste erreicht hatte, trafen mindestens zwei, an einigen Orten bis zu sechs Flutwellen mit steigender Wellenhöhe auf die Küsten und drangen unter teilweise großer Zerstörungswirkung mehrere Kilometer ins Landesinnere vor
Damit betrug die Geschwindigkeit der Wasser-Druckwelle auf dem Meer, wie für einen Tsunami typisch, mehrere hundert Kilometer pro Stunde, ehe sie mit abflachender Meerestiefe bzw. mit dem Erreichen der Küste an Geschwindigkeit abnahm
Zwischen den Einzelwellen flutete das Wasser zum Meer zurück und entfaltete auch dabei typische Wirkungen durch den Sog: Mitnehmen von schwimmfähigen Gegenständen und Personen
Die meisten groben Zerstörungen an Häusern wurden allerdings von den vorrückenden Wellen verursacht
Die Straßen in bebauten Gebieten wurden regelrecht zu Kanälen, in denen ein Konglomerat aus Wasser, Autos und Gebäudetrümmern erst landeinwärts und dann wieder Richtung Meer floss
In den nächsten Tagen folgten täglich etwa 25 Nachbeben mit Stärken um 5,5
Bei den Nikobaren ereignete sich drei Stunden nach dem Hauptbeben ein Nachbeben der Stärke 7,1
Ein großes Nachbeben in der Region ereignete sich drei Monate später am 28. März 2005 mit einer Stärke von 8,7 auf Sumatra
Durch die Verlagerung der tektonischen Platten könnte sich die Erdrotation beschleunigt haben, die Länge eines Tages um 2,68 Mikrosekunden kürzer geworden sein und sich die Erdachse um rund zweieinhalb Zentimeter verlagert haben
Ferner wurde die eurasische Platte um einen Zentimeter emporgehoben und um zwei Zentimeter nach Norden verschoben, glitt aber nach wenigen Minuten wieder in ihre Ausgangslage zurück
Eine weitere Folge der Verschiebung der tektonischen Platten ist das Versinken von 15 kleineren der 572 Inseln der Andamanen und Nikobaren unter den Meeresspiegel
Die Nikobaren und die vor der Nordwestküste Sumatras dem Epizentrum am nächsten gelegene Simeuluë-Insel wurden etwa 15 Meter in südwestliche Richtung verschoben
Die genaue Zahl der Toten lässt sich nicht feststellen, da viele Opfer ohne genaue Zählung rasch in Massengräbern beerdigt wurden
Fast alle Trinkwasserquellen der betroffenen Gebiete wurden durch das Unglück verunreinigt