SPD-Politiker, war von 2005 bis 2015 Bürgermeister von Bremen
TTIP und CETA
Geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA bzw. der EU und Kanada
Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen hat seinen Rücktritt mit dem „enttäuschenden Wahlergebnis" begründet
Grund für die SPD-Niederlage war auch die niedrige Wahlbeteiligung
Es wäre daher Zeit, über eine Wahlpflicht nachzudenken
In Bremen beobachtet man einen weiteren, vermeintlich traurigen Rekord: Nur etwa die Hälfte der Wählerinnen und Wähler verschlägt es überhaupt noch in die Wahllokale
Das Wegbleiben von der Wahlurne ist inzwischen zur traurigen Realität einer auf Partizipation angelegten Demokratie geworden
Konsequente Stimmverweigerung sei auch Zeichen einer ermüdeten Wählerschaft, die sich selbstgerecht in der Demokratie eingerichtet habe
Demokratie ist kein selbstverständliches Gut, sondern bedarf auch der alltäglichen Verankerung
Die grassierende Politikverdrossenheit ist nicht nur ein Produkt einer ermüdeten Demokratie, sondern auch eines sich immer mehr entfremdeten Verhältnisses von Politik und Wähler
Vielmals entstammen die politischen Eliten entrückten Lebenswelten
Der Kleinkrieg um politische Deutungshoheit in den sozialen Netzwerken oder den abendlichen Polit-Talks funktioniert ganz ohne Idee, ohne Erzählung, ohne Konzept
Die Steuerungsprobleme des Politischen sind inzwischen vielfach determiniert durch Globalisierung und Internationalisierung, kurzum: wenig nachvollziehbar, wie TTIP, CETA und Co.
Politik und Medien sind aufgefordert, politisches Handeln wieder zu erklären und zu vermitteln
Es bedarf wieder der Alternativen, dem verbreiteten - und Verdruss erzeugenden - Eindruck des alternativlosen Vollzugs technisch-ökonomischer Zwänge durch die Politik muss wieder die Pluralität politischer Entwürfe entgegengestellt werden dürfen
Wahlpflicht setzt Wahlmöglichkeit voraus
Nichtwählen wird in der Politik allzu häufig ignoriert, nicht selten in Sonntagsreden ausgelagert oder nach wenigen Tagen aufgeregter Diskussion um Verantwortlichkeiten auf den nächsten traurigen Nichtwählerrekord vertagt
Einmal in der Wahlkabine, hat ein jeder Wähler, eine jede Wählerin eine probate Möglichkeit, Verdruss deutlich zu kennzeichnen: indem er oder sie ungültig wählt
Nicht alle, die hierzulande wohnen, dürfen auch wählen: weder bei den Bundestagswahlen noch bei Landtags- und Kommunalwahlen
In Freiburg sind 15000 Menschen, die zwar schon lange hier wohnen, aber nicht wählen dürfen, weil sie weder aus der EU stammen, noch die deutsche Staatsbürgerschaft haben
Bundesweit sind es 3,7 Millionen Ausländer, die nicht wählen dürfen
Bei den Bundestagswahlen bleiben in Freiburg auch 9000 EU-Ausländer ausgeschlossen, im Wahlkreis 281 Freiburg demnach also fast 17 Prozent der Wohnbevölkerung im Wahlalter
Migranten, die zum Teil seit Jahrzehnten hier leben, sind von politischen Entscheidungen betroffen, ohne dass sie die Möglichkeit hätten, politisch dazu ein Votum abzugeben
Bereits zwei Mal, bei den Bundestagswahlen 2002 und 2009 hat der „Wahlkreis 100 Prozent" parallel zum offiziellen Urnengang die nicht wahlberechtigten Ausländer in der Stadt zur Stimmabgabe aufgerufen
In Baden-Württemberg sprachen sich die grünen OB von Freiburg und Tübingen, Dieter Salomon und Boris Palmer, für das Ausländerwahlrecht aus
Im Grundgesetz steht: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus." 14 Millionen Deutsche aber sind vom Wahlrecht ausgeschlossen, nur weil sie nicht volljährig sind
Mehr als ein Dutzend Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren sind in den letzten Wochen zum Wahlamt gegangen, um ihren Wahlwillen zu bekunden
Gemeinsam mit einer Reihe prominenter Unterstützer – unter ihnen die ehemalige Bundesfamilienministerin Renate Schmidt werden wir beim Wahlprüfungsausschuss des Deutschen Bundestags einen Einspruch einlegen, um die Wahl überprüfen zu lassen
Wir fordern ein Wahlrecht ohne Mindestalter
In n Wochen sind Bürger zum Wahlamt gegangen, um ihren Wahlwillen zu bekunden. Ihnen allen wurde das Wahlrecht verweigert
Die Bundestagswahl wird angefochten
Gemeinsam mit einer Reihe prominenter Unterstützer - unter ihnen die ehemalige Bundesfamilienministerin Renate Schmidt - wird ein Einspruch beim Wahlprüfungsausschuss des Deutschen Bundestags eingelegt, um die Wahl überprüfen zu lassen
Sollte der Einspruch zurückgewiesen werden, wird notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht gezogen
Es wird ein Wahlrecht ohne Mindestalter gefordert
Babys sollen nicht zur Wahlurne krabbeln
Wahlrecht
Jeder Mensch sollte es ausüben dürfen, sobald er es kann und möchte - unabhängig vom Geburtstag
Es könnte eine reguläre Altersgrenze von 16 oder 14 Jahren gelten, von der an man offiziell zur Wahl geladen wird</b>
Wer aber schon früher wählen möchte, sollte sich im Rathaus ins Wählerverzeichnis eintragen können
Kleinkinder, die noch am Schnuller nuckeln, werden das kaum tun. Aber einige werden bereits mit 12 oder 13 Jahren wählen wollen
Verantwortungsvolles politisches Bewusstsein und Urteilsvermögen können in diesem Alter durchaus entwickelt sein