Das Leben ist vor mehr als 3 Milliarden Jahren wahrscheinlich im Wasser entstanden
Die Existenz aller lebenden Zellen hängt noch heute vom Wasser ab
In den meisten Zellen ist das Wasser das häufigste Molekül, das für 60 – 90 % der Masse einer Zelle verantwortlich ist
Es gibt nur wenige Ausnahmen
Struktur des Wassers
Die vier Valenzorbitale mischen sich zu vier gleichartigen sp3-Hybridorbitalen am Sauerstoffatom, die in die Ecken eines Tetraeders weisen
Polarität von Wasser
Wegen der höheren Elektronegativität des Sauerstoffs im Vergleich zum Wasserstoff ist die Ladung in den O-H-Bindungen ungleich zwischen den Atomen verteilt. Das Sauerstoffatom trägt eine negative Partialladung und jedes Wasserstoffatom weist eine positive Partialladung auf.
Wasserstoffbrückenbindung
Die Standardreaktionsenthalpie für die Bildung einer Wasserstoffbrückenbindung zwischen zwei Wassermolekülen in Wasser beträgt ca. -20 kJ mol-1. Die Bindungsenergie einer kovalenten O-H-Bindung im Wassermolekül ist etwa 460 kJ mol-1 und die einer C-H-Bindung ca. 410 kJ mol-1. Die Stärke einer Wasserstoffbrückenbindung erreicht somit nur etwa 5 % der Stärke einer kovalenten Bindung.
Wenn die Temperatur unter 4oC fällt, dehnt sich das noch immer flüssige Wasser wieder aus. Eis hat daher eine geringere Dichte (0,924 g ml-1) als Wasser.
Wasser als Lösungsmittel
Polare und ionische Substanzen können mit den polaren Wassermolekülen wechselwirken und deswegen in Wasser gelöst werden. In Wasser leicht lösliche Substanzen werden als hydrophil bezeichnet.
Hydrophober Effekt
Wassermoleküle neigen dazu mit Wassermolekülen statt mit nichtpolaren Substanzen in Wechselwirkung zu treten. Daher schließen Wassermoleküle unpolare Teilchen regelrecht aus und zwingen sie dazu, untereinander zu assoziieren (Koagulation von Öltröpfchen). Unpolare Moleküle werden als hydrophob (wasserabstoßend) charakterisiert.
Amphipathische Substanzen
Substanzen, die sowohl hydrophobe als auch hydrophile Eigenschaften besitzen. Zu dieser Gruppe gehören auch Detergenzien, welche meist eine hydrophobe Kette, die mindestens 12 Kohlenstoffatome enthält, und ein ionisches oder polares Ende besitzen.
Autoprotolyse von Wasser
Reines Wasser besteht nicht nur aus H2O-Molekülen, sondern enthält außerdem eine niedrige Konzentration von Hydronium-Ionen (H3O+) und Hydroxid-Ionen (OH-) in gleicher Konzentration.
Bildung von Hydronium- und Hydroxid-Ionen
Nucleophiler Angriff des Sauerstoffatoms eines Wassermoleküls auf ein Wasserstoffatom eines benachbarten Wassermoleküls
Säuren und Basen
Hydronium-Ionen können ein Proton auf ein anderes Ion oder Molekül übertragen. Solche Protonendonatoren werden als Säuren bezeichnet. Hydroxid-Ionen können durch Aufnahme eines Protons wieder in ein Wassermolekül umgewandelt werden. Protonenakzeptoren werden Basen genannt.
Ionenprodukt des Wassers
Das Produkt aus den Konzentrationen der Protonen (Hydronium-Ionen) und der Hydroxid-Ionen ([H+][OH-]) ist eine Konstante, die durch Kw repräsentiert wird.
pH-Wert
Der negativ dekadische Logarithmus der Protonenkonzentration
In reinem Wasser ist [H+] = [OH-] = 1,0 x10-7 M, daher ist der pH-Wert 7,0.
pH-Skala
In einer 0,01 M HCl-Lösung beträgt die Konzentration der H+-Ionen 0,01 M, der pH-Wert ergibt sich zu pH= –log(10-2) = 2,0.
In reinem Wasser ist [H+] = [OH-] = 1,0 x10-7 M
Neutrale Lösung
Lösung mit einem pH-Wert von 7,0
Reines Wasser ist neutral, weil die Konzentrationen der positiv geladenen Protonen (bzw. Hydronium-Ionen) und der negativ geladenen Hydroxid-Ionen, die zum Ionenprodukt beitragen, gleich sind
pH-Skala
Je größer die Konzentration an H+-Ionen, desto kleiner der pH-Wert
Säure-Base-Paar
Säure gibt Proton ab, Base nimmt Proton auf
Säuredissoziationskonstante (Ks)
Gleichgewichtskonstante der Dissoziation eines Protons von einer Säure in wässrigen Lösungen
pKS-Wert
Logarithmische Größe zur Beschreibung der Säurestärke
Henderson-Hasselbalch-Gleichung
pH = pKS + log([A-]/[HA])
Titrationskurve
Beschreibt den Verlauf von Säure-Base-Titrationen
Nur genau ein Äquivalent der starken Base ist erforderlich, um eine einwertige Säure vollständig zu neutralisieren
wertige Säure
Erste Dissoziation leicht und praktisch vollständig, zweite und dritte Dissoziation schwerer
Titration
Base reagiert mit H+-Ionen zu Wasser, Konzentration der H+-Ionen sinkt, pH-Wert steigt
Pufferlösung
Lösung, in der der pH-Wert bei Zugabe kleiner Mengen Säure oder Base annähernd konstant bleibt
Pufferkapazität
Fähigkeit einer Lösung, bei Säure- oder Basenzugabe einen konstanten pH-Wert aufrechtzuerhalten
Effektivste Pufferung, wenn Konzentration der undissoziierten Säure und ihrer konjugierten Base gleich sind
Beispielrechnung zur Herstellung einer Pufferlösung
Anwenden der Henderson-Hasselbalch-Gleichung
2. Bestimmen des Verhältnisses von Acetat-Ionen zu undissoziierter Essigsäure
3. Berechnen der benötigten Volumeneinheiten von 0,1 M Essigsäure und 0,1 M Natriumacetat
Puffersysteme
Mischungen aus KH2PO4 und K2HPO4 im pH-Bereich 6-8